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  • Reden verboten: Gibt es bald eine „Schweigepflicht“ im HVV?
  • Foto: dpa

Neue Corona-Regel: Kommt jetzt ein Redeverbot im HVV?

Vor dem Corona-Gipfel der Bundesregierung warnen Verkehrsbetriebe vor einer vollständigen Stilllegung von Bussen und Bahnen. Um die Virus-Ausbreitung zu eindämmen, können sie sich jedoch eins vorstellen: eine „Schweigepflicht“ im öffentlichen Nahverkehr. Das Quatschen auf dem Weg zur Arbeit und auch das Telefonieren in der S-Bahn könnten damit bald Geschichte sein.

Über die Notwendigkeit eines funktionierenden Nahverkehrs mit größtmöglichem Angebot ist sich der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) einig. „Es gibt zahlreiche Menschen in systemrelevanten Berufen, die auch im Lockdown täglich zur Arbeit müssen und für die Homeoffice keine Option ist. Zudem organisieren die Verkehrsunternehmen bereits in einigen Städten zusätzliche Busverkehre zu den Impfzentren“, sagte VDV-Präsident Ingo Wortmann und wies damit den Vorschlag aus Teilen der Bundesregierung, den Nahverkehr zur Pandemiebekämpfung gänzlich einzustellen, zurück.

Bund-Länder-Treffen: Kommt die bundesweite FFP2-Maskenpflicht?

Zudem wäre eine bundesweite FFP2-Maskenpflicht, wie sie in Bayern im Nahverkehr und im Einzelhandel bereits ab Montag gilt, mit „großen organisatorischen Herausforderungen“ verbunden, hieß es. Nach Berechnungen des Verbands wären monatlich über 100 Millionen solcher Masken nötig. Diese stünden dann etwa in Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen nicht mehr zur Verfügung. Außerdem hätten diverse wissenschaftliche Untersuchungen gezeigt, dass im ÖPNV kein erhöhtes Infektionsrisiko bestehe.

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Eine Maßnahme hält der VDV jedoch für durchaus sinnvoll: Die Fahrgäste sollten möglichst schweigsam bleiben, um die Ausbreitung von Aerosolen in den Fahrzeugen zu verringern. „Die Vermeidung von Gesprächen miteinander und per Telefon wäre eine weitere Möglichkeit, um die Aerosolausbreitung zu verringern“, so Ingo Wortmann.

Kein Quatschen und Telefonieren mehr: „Schweigepflicht“ im Nahverkehr?

Oberstes Ziel aller Bestrebungen müsse sein, die Fahrtanlässe für die Menschen zu minimieren. „Deshalb sind die Ausweitung von Homeoffice und die Verhinderung von Freizeitfahrten aus unserer Sicht die wirkungsvollsten Maßnahmen, um Mobilität insgesamt weiter einzuschränken“, so der VDV-Präsident. Die Branche stehe geschlossen hinter allen Maßnahmen im Kampf gegen Corona.

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Eine „Schweigepflicht“ in öffentlichen Verkehrsmitteln besteht bereits in Teilen Europas. Auf der besonders von Corona betroffenen Urlaubsinsel Mallorca wurden die Hygienemaßnahmen vergangene Woche drastisch verschärft und auch ein sogenannter „Maulkorb“ eingeführt: Die Regionalregierung der Balearen empfahl explizit, in öffentlichen Verkehrsmitteln zu schweigen, um die Ansteckungsgefahr zu reduzieren. (prei/dpa)

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