Bekannter TV-Handwerker bricht sich Knochen – und macht die SAGA verantwortlich
Es ist die Horrorvorstellung vieler Menschen im Winter: Auf dem vereisten Boden auszurutschen und sich die Knochen zu brechen. Bei René Mosa (60) war die Verletzung so schlimm, dass der Handwerker monatelang nicht arbeiten konnte. Deshalb fiel die NDR-Sendung des Hamburgers, „Mach kein Murks!“, für ein Jahr aus. Verantwortlich macht Mosa die SAGA, die den Fußweg vor dem Haus jahrelang nicht gestreut haben soll.
Es ist die Horrorvorstellung vieler Menschen im Winter: Auf dem vereisten Boden auszurutschen und sich die Knochen zu brechen. Bei René Mosa (60) war die Verletzung so schlimm, dass der Handwerker monatelang nicht arbeiten konnte. Deshalb fiel die NDR-Sendung des Hamburgers, „Mach kein Murks!“, für ein Jahr aus. Verantwortlich macht Mosa die SAGA, die den Fußweg vor dem Haus in Barmbek-Süd jahrelang nicht gestreut haben soll.
Mosa kann sich noch genau an den Moment erinnern, als er kurz nach Weihnachten 2021 mit seiner Hündin Lui Gassi gehen wollte. „Es war kalt und glatt, ich wollte mich auf der Treppe am Geländer festhalten. Soweit kam ich gar nicht“, berichtet der 60-Jährige im Gespräch mit der MOPO. Er rutschte auf der eisigen Treppenstufe aus, bevor er den Handlauf berührte und stürzte so böse, dass er sofort wusste, dass etwas ganz und gar nicht stimmte.
Ein Jahr lang fiel René Mosa aus – Trümmerbruch
„Ich habe so laut geschrien, dass mehrere Nachbarn zur Hilfe eilten. Eine Nachbarin ist selbst noch hingefallen“, so Mosa weiter. Eine Dreiviertelstunde habe er mit einem gebrochenen Sprunggelenk in der Kälte auf dem Treppenabsatz ausharren müssen, bevor ihn Sanitäter in den Rettungswagen brachten.

Vierzehn Tage lang lag Mosa im Krankenhaus. Es folgten eine Reha und zwei weitere Monate, in denen der Klempner und Fliesenleger seine Wohnung nicht verlassen durfte. „Meine Frau war in dieser Zeit die größte Stütze“, so der 60-Jährige. „Dabei habe ich noch Glück gehabt – ich hätte auch enden können wie Michael Schumacher.“
Ein Jahr lang konnte Mosa nicht arbeiten. Weder als selbstständiger Handwerker für seine Kunden noch als Experte in der NDR-Sendung „Mach kein Murks!“, in der er seit vier Jahren Heimwerkern bei ihren Projekten hilft.
Ehepaar kämpft nach Sturz auf der Treppe gegen die SAGA
Für ihn das Schlimmste an der Sache: „Der Unfall hätte verhindert werden können“. Seine Frau Sandra habe in den Jahren zuvor immer wieder Mails an die städtische Wohnungsbaugesellschaft SAGA geschrieben, die den Fußweg vor dem Haus seit 2016 nicht gestreut habe.
„Muss erst jemand stürzen, damit Sie sich um unseren Schutz kümmern?“, stand in einem ihrer letzten Schreiben. Dass es tatsächlich ihren Mann treffen würde, hatte Sandra Mosa sich nicht vorgestellt.
Mithilfe eines Anwalts legte das Ehepaar vor Gericht Klage auf Schmerzensgeld ein. Ein klarer Beweis für die Schuld der SAGA ist für Mosa auch die Tatsache, dass diese gleich nach dem Vorfall den Räumdienst ausgetauscht hat.
Prozess nach Glätteunfall: Richterin drängt auf Vergleich
Als Zeugen meldeten sich mehrere Nachbarn aus der Siedlung, darunter Feuerwehrleute und Polizisten. „Die wurden bisher nicht angehört, da die Richterin auf einen Vergleich drängt“, berichtet René Mosa. Den hat die SAGA jedoch bereits abgelehnt. Das Ehepaar muss nun überlegen, ob es noch klagen möchte.
Die Wohnungsbaugesellschaft erklärt auf MOPO-Anfrage: „Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir aufgrund von vertraglichen Vereinbarungen mit dem für die Schadensregulierung zuständigen Haftpflichtversicherer keine weiteren Angaben zu dem laufenden Rechtsfall machen können.“
Zu der Vermutung der Mosas, die Einsetzung eines neuen Räumungsdienstes sei ein Schuldeingeständnis, schreibt der Sprecher: „Grundsätzlich beauftragt die SAGA Unternehmensgruppe qualifizierte Fachfirmen mit der ordnungsgemäßen Durchführung des Winterdienstes. Die Verträge mit den Fachfirmen werden turnusmäßig neu ausgeschrieben und entsprechend vergeben.“
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Renè Mosa fängt langsam an, wieder zu arbeiten. Mitte des Jahres steht die Entfernung der Schrauben in seinem Knöchel an, nach der er noch einmal einige Zeit ausfallen wird. „Wir können den Stress vor Gericht eigentlich gar nicht gebrauchen“, sagt der Handwerker. „Aber diesen Umgang können wir nicht kommentarlos hinnehmen.“