Hamburger Signa-Großprojekt insolvent: Was wird aus den Flüggerhöfen?
Es war abzusehen: Nachdem die wichtigste Immobiliengesellschaft der strauchelnden Signa-Gruppe vergangene Woche ihren Insolvenzantrag eingereicht hatte, dauerte es nicht lange, bis deren erste Tochterfirma, Flüggerhöfe Immobilien, folgte. Am Rödingsmarkt in der Hamburger Altstadt wollte die Signa in vier teils denkmalgeschützten Gebäuden Büros, Wohnungen und Shopping-Möglichkeiten errichten. Was wird jetzt aus dem bereits eingerüsteten Komplex?
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Es war abzusehen: Nachdem die wichtigste Immobiliengesellschaft der strauchelnden Signa-Gruppe vergangene Woche ihren Insolvenzantrag eingereicht hatte, dauerte es nicht lange, bis die erste Tochterfirma, Flüggerhöfe Immobilien, folgte. Am Rödingsmarkt in der Hamburger Altstadt wollte die Signa in vier teils denkmalgeschützten Gebäuden Büros, Wohnungen und Shopping-Möglichkeiten schaffen. Was wird jetzt aus dem bereits eingerüsteten Komplex?
Das Amtsgericht Berlin-Charlottenburg hat am 27. Dezember ein vorläufiges Insolvenzverfahren über das Vermögen der Hamburger Flüggerhöfe Immobilien eingeleitet. Die Flüggerhöfe Immobilien sind ein Tochterunternehmen der „Signa Prime Selection“, die ebenfalls in der vergangenen Woche ihre Insolvenz verkündet hatte.
Flüggerhöfe Rödingsmarkt: Baustopp bereits seit Oktober
Auf dem Kontorhaus-Komplex Flüggerhöfe, direkt neben der U-Bahn-Haltestelle Rödingsmarkt in der Hamburger Altstadt, wird schon seit Ende Oktober 2023 nicht mehr gebaut. Das Bauunternehmen hatte die Arbeiten aufgrund fehlender Zahlungen der Signa eingestellt. Schon ein paar Monate davor stand das Projekt bereits zum Verkauf – die Firmengruppe brauchte dringend Cash.
In dem teils denkmalgeschützten Ensemble wollte die Signa bis Sommer 2024 auf 8590 Quadratmetern Luxus-Büros, Wohnungen und Einzelhandel errichten. Die Gebäude aus den Jahren 1888, 1908 und 1937 sind durch einen großen Innenhof verbunden und wurden vor allem als Büros genutzt, standen aber auch zum Teil seit 2009 leer.
Laut Beschluss des Gerichts wurde der Rechtsanwalt Torsten Martini von der Wirtschaftskanzlei Görg als Insolvenzverwalter bestellt. Es ist bereits Martinis zweiter Fall innerhalb des komplexen Firmengeflechts der Signa-Gruppe: Erst vor kurzem wurde er für ein weiteres Tochterunternehmen, die Signa Real Estate, als Insolvenzverwalter berufen. Dafür muss er sich übrigens nicht einmal weit aus seinem Büro entfernen: Die Berliner Kanzlei Görg befindet sich im „Upper West“, einer Immobilie aus René Benkos Signa-Imperium – dort hat auch Signa Real Estate ihre Büros.
Flüggerhöfe am Rödingsmarkt sollten 2024 eröffnen
Was wird jetzt aus dem Projekt nach Bekanntwerden der Insolvenz? In der Regel prüft der Insolvenzverwalter, ob die Bauarbeiten noch fortgesetzt werden können. Eine diesbezügliche Anfrage der MOPO an die Flüggerhöfe Immobilien blieb unbeantwortet. Ralf Neubauer, SPD-Bezirkschef von Hamburg-Mitte, sagte der MOPO bereits, dass die Stadt die aktuellen Entwicklungen genau beobachte. Klar sei aber auch: Wenn die Signa die innerstädtischen Projekte nicht mehr umsetzen könne, müssten und würden es andere tun.
Laut „Immobilienzeitung“ hatten die Flüggerhöfe seit der Hamburger Sparkasse 2007 bereits sechs Eigentümer. Die Signa erwarb das Gebäude demnach 2019 von der Cresco Capital Group.