Nächste Insolvenz: Hunderte neue Wohnungen in Hamburg stehen auf der Kippe
Gleich in vier Stadtteilen wollte der Hamburger Immobilienentwickler Revitalis bauen – doch die Firma ist pleite. Bekannt wurde die Insolvenz des Mutterkonzerns schon vor einem Jahr, nun folgen immer mehr der zahlreichen Projektgesellschaften. Eine stattliche Anzahl von Wohnungen waren in Hamburg geplant. Die MOPO hat bei Revitalis und in den zuständigen Bezirken nachgefragt, was der aktuelle Stand der Planungen ist – und wie es jetzt weitergeht.
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Gleich in vier Stadtteilen wollte der Hamburger Immobilienentwickler Revitalis bauen – doch die Firma ist pleite. Bekannt wurde die Insolvenz des Mutterkonzerns schon vor einem Jahr, nun folgen immer mehr der zahlreichen Projektgesellschaften. Die MOPO hat bei Revitalis und in den zuständigen Bezirken nachgefragt, was der aktuelle Stand bei den Hamburger Grundstücken ist – und wie es jetzt weitergeht.
300 Mietwohnungen, eine Kita, Einzelhandel und Restaurants – das alles hatte Revitalis auf einem Grundstück an der Winsener Straße in Harburg geplant. Auf der fast 17.000 Quadratmeter großen Fläche steht nur ein längst verlassenes Gebäude, in dem mal ein Supermarkt und eine Spielhalle waren.
Im Juli 2023 hatte Revitalis einen Insolvenzantrag eingereicht. Anfang dieses Jahres folgten sechs weitere Projektgesellschaften in die Insolvenz. Unklar bleibt, welche Gesellschaft für welche Bauprojekte verantwortlich ist. Insgesamt vier entwickelt die Immobiliengesellschaft in Hamburg laut ihrer Webseite.
Revitalis-Insolvenz: Um diese Objekte geht es in Hamburg
An der Ecke Neuer Weg/Rektor-Ritter-Straße in Bergedorf wollte Revitalis anstelle des alten Penndorf-Parkhauses 68 Mietwohnungen errichten. Geplant waren außerdem ein Innenhof mit Spielplätzen und eine Tiefgarage. Genehmigt wurde der Bauantrag nach Angaben des Bezirks schon im Januar 2023. Bisher ist jedoch nicht einmal das alte Parkhaus abgerissen worden.
In der Washingtonallee in Horn versprach Revitalis ein neues Wohnprojekt mit 118 Ein- bis Zwei-Zimmer-Apartments und einer Tiefgarage. Viel Grün und ein helles Gebäude mit kleinen Balkonen sind auf einer Visualisierung zu sehen. Getan hat sich bisher nichts. Der Bauantrag ist nach Angaben des Bezirks in Prüfung.
Das sagt die Immobilienfirma
Das vierte Revitalis-Projekt in Hamburg sind Wohnungen an der Luruper Hauptstraße. Eine große Fensterfront zur Straße hin und nach hinten raus grüne Gärten – so sehen die Bilder auf der Webseite der Immobilienfirma aus.
Auf MOPO-Nachfrage bei Revitalis kommt heraus: Die Angaben sind veraltet. Es handelt sich nur um den ersten Bauabschnitt. Das Grundstück wurde schon 2022 verkauft. „Bei dem zweiten Bauabschnitt handelt es sich um lediglich 15–20 Wohneinheiten; hierzu gibt es bisher keine Visualisierung“, sagt eine Sprecherin.
Revitalis-Vorstand Thomas Cromm sagt der MOPO: „Grundsätzlich ist Revitalis daran interessiert, alle ihre Projekte in Deutschland und insbesondere am Firmensitz Hamburg zu realisieren.“ Weitgehend sei das Baurecht auch schon vorhanden und nicht alle Projektgesellschaften insolvent.
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„Das ‚Ob‘ und der zeitliche Rahmen hängt vom Fortgang des laufenden Sanierungsverfahrens ab”, so Cromm. Hier stehe man mit der Sachverwaltung, den Bezirksämtern und potentiellen Investoren in „konstruktiven Gesprächen“. Grundsätzlich sei aber ein Verkauf einzelner Projekte denkbar. Die Zukunft der vier Hamburger Grundstücke bleibt damit ungewiss.