Rund 200 Menschen haben sich zu einer Demonstration vor der Flüchtlingsunterkunft versammelt.

Rund 200 Menschen versammelten sich am Sonntag zu einer Demonstration vor der Flüchtlingsunterkunft. Foto: André Lenthe

Nächste Demonstration an der Schlachthofstraße: „Schafft die Unterkunft ab!“

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Der Protest in der Schlachthofstraße geht in die nächste Runde: Am kommenden Sonntag ist die nächste Demonstration vor der Flüchtlingsunterkunft in Harburg geplantZiel ist die Schließung des Camps und die Aufarbeitung eines Vorfalls, der sich in der vergangenen Woche nach einer Kundgebung ereignete.

Gemeinsam mit Unterstützern rufen die Bewohner der Unterkunft am Sonntag um 13 Uhr zu einer Demonstration auf – unter dem Motto: „Let’s resist together: Abolish the camp“ (Lasst uns gemeinsam Widerstand leisten: Schafft die Unterkunft ab). Ziel ist laut den Veranstaltern die Schließung der Erstaufnahmeeinrichtung und die Bereitstellung einer besser ausgestatteten Unterkunft. 

Schlachthofstraße: Bedingungen der Unterkunft stehen in Kritik

Die Zustände in der Schlachthofstraße werden immer wieder kritisiert. Bewohner sollen sich teilweise zu zwölft einen Raum teilen müssen und ihre Betten notgedrungen mit Decken oder Handtüchern abgrenzen, um etwas Privatsphäre zu schaffen. Zudem komme es regelmäßig zu Heizungsausfällen, unhygienischen Sanitäranlagen und defekten Duschen.


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Der Harburger Kreisverband des „Deutschen Roten Kreuz“, der die Unterkunft gemeinsam mit „Fördern und Wohnen“ betreibt, weiß um die Probleme in der Schlachthofstraße: „Wir weisen regelmäßig gegenüber der Stadt auf die schwierige Situation hin“, hieß es in einer Stellungnahme.

Heim in der Schlachthofstraße ist eigentlich nur Notunterkunft 

Aktuell leben in der Unterkunft etwa 545 Menschen, manche seit Monaten oder Jahren. Dabei soll die Flüchtlingsunterkunft an der Schlachthofstraße eigentlich nur als Notunterkunft dienen. Wegen der steigenden Flüchtlingszahlen nach dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs wurde die Unterkunft im März 2022 übergangsweise wieder in Betrieb genommen. 

In dem Jahr mussten in Hamburg laut Angaben der Stadt knapp 24.000 Flüchtlinge untergebracht werden. Mittlerweile liegt die Zahl allerdings nur noch bei rund 5000 Flüchtlingen. Aktivisten kritisieren daher, dass die Unterkunft dennoch weiter in Betrieb ist, während besser ausgestattete Unterkünfte geschlossen werden.

Streit zwischen Bewohnern und Sicherheitschef

Zuletzt wurde am vergangenen Sonntag vor der Unterkunft demonstriert. Dabei kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen Bewohnern und dem Sicherheitschef. Dieser rief die Polizei und behauptete, dass 150 Menschen aufeinander losgehen würden. Diese Schilderung konnte seitens der Polizei nicht bestätigt werden.

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Einige Bewohner sollen im Zuge des Einsatzes allerdings zeitweise Hausverbot erteilt bekommen haben. Daraufhin sollen sie mehrere Stunden lang in der Kälte ausgeharrt haben. Der Sicherheitschef wurde inzwischen ausgetauscht. Eine weitere Forderung der Demonstranten ist jetzt allerdings die neutrale Aufarbeitung des Vorfalls.

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