Nachbarn fühlen sich wie bei „1984”: Kameras und Lautsprecher rund um „Blaue Moschee“
Seit Juli ist die „Blaue Moschee“ an der Außenalster dicht. Anwohner beschweren sich jetzt über neue Sicherheitsanlage an dem Gebäude. Sie fühlen sich überwacht und beobachtet.
Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude ist seit der Verbotsverfügung von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) vom 24. Juli beschlagnahmt. Das Betreten des Geländes an der noblen Schönen Aussicht 36 ist untersagt. Die Moschee gehörte bis dato zu dem als islamistisch eingestuften Verein IZH.
Vor der Moschee stehen nun acht Lichtpfosten mit jeweils drei Kameras und Lautsprechern – nur wenige Meter entfernt von Balkonen der Nachbarn. Eine Anwohnerin beschwert sich laut „Abendblatt“, dass das Licht anfangs so hell gewesen sei, dass sie abends ohne eingeschaltetes Licht in ihrer Wohnung lesen könne.
Anwohner um Privatsphäre und Finanzierung besorgt
Anwohner vergleichen das Sicherheitskonzept der Moschee in dem Bericht mit der totalen Überwachung aus George Orwells Roman „1984“. Sie fühlen sich unwohl bei dem Gedanken, dass sie von den Kameras überwacht werden könnten und von den Lautsprechern belästigt werden könnten. Warum die Sicherheitsmaßnahmen erhöht wurden, dazu äußert sich das zuständige Bundesverwaltungsamt nicht.
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Nach der Schließung der Moschee hat es bereits mehrfach Ärger gegeben. Anwohner beschwerten sich über die Lautstärke der Gebete vor dem Gebäude.
Nach der Schließung kam die Stadtreinigung außerdem nicht mehr auf das Gelände, um den Müll abzuholen. Die Folge: Gestank und Fliegen. Mittlerweile wurde das Problem gelöst und der Müll abgeholt.