Nach zehn Jahren Stillstand: Riesen-Bauprojekt auf Ferieninsel startet
Fünf Wohnblöcke mit Ferienapartments, dazu drei Neubauten mit Wohnungen für Einheimische: Das ist das Projekt „Beltblick Fehmarn“ im Küstenort Marienleuchte auf der Ostseeinsel. Bereits vor zehn Jahren gab es erste Planungen für das Gebiet, aber die Lage des Baufeldes schreckte viele Investoren ab. Doch ein großer Player auf dem Markt griff jetzt zu – und erklärt auch warum.
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Fünf Wohnblöcke mit Ferienapartments, dazu drei Neubauten mit Wohnungen für Einheimische: Das ist das Projekt „Beltblick Fehmarn“ im Küstenort Marienleuchte auf der Ostseeinsel. Bereits vor zehn Jahren gab es erste Planungen für das Gebiet, aber die Lage des Baufeldes schreckte viele Investoren ab. Doch ein großer Player auf dem Markt griff jetzt zu – und erklärt auch warum.
Marienleuchte, das war auf der ohnehin schon gemütlichen Sonneninsel Fehmarn ein besonders verträumtes Örtchen. Ein alter dänischer Leuchtturm, ein paar Ferienbungalows, einige Einheimische, ein Badesteg am Kieselstrand – das war’s auch schon.
Mit der Idylle ist Schluss: Nach jahrelangem juristischen Tauziehen haben in Marienleuchte die Bauarbeiten für den Fehmarn-Belttunnel begonnen, der ab 2029 Züge und Autos unter der Ostsee von Fehmarn nach Dänemark bringen soll. Unweit vom Tunneleingang entsteht nun ein neues Wohn- und Urlaubsquartier.
Ostern 2025 sollen die ersten Urlauber kommen
Die gigantische Tunnelbaustelle nur rund 600 Meter vom Grundstück entfernt, das fanden viele Investoren wenig attraktiv, Meerblick hin oder her. Ulli Rohn, geschäftsführender Gesellschafter der Robeo-Unternehmensgruppe, griff zu und sieht in der Nähe des Tunnels hingegen sogar Vorteile: „Gäste aus Dänemark sind sehr schnell bei uns.“ Das Unternehmen aus Neuenhaus (Grafschaft Bentheim) zählt zu den großen Playern bei Ferienimmobilien im Norden.
Ende März 2023 sollen die Bauarbeiten für die 30 Ferienapartments beginnen – und das Interesse an den Luxus-Immobilien ist riesig: Schon bevor der erste Spatenstich getan ist, sind rund ein Drittel der Wohnungen reserviert. Die großen Wohnungen umfassen 78 Quadratmeter, die kleineren 69 Quadratmeter. Die Preise: Zwischen 391.000 und 738.000 Euro. Wenn alles glatt geht, sollen Ostern 2025 die ersten Urlauber einziehen.
In einem zweiten Bauabschnitt sollen drei Mehrfamilienhäuser mit 18 Eigentumswohnungen zum Dauerwohnen entstehen. Der dritte Bauabschnitt ist ambitioniert: Der alte Leuchtturm Marienleuchte und das denkmalgeschützte Wärterhaus, 1831 von den Dänen erbaut, sollen zu einer Gastronomie umgebaut werden.
Seit 1967 ist der Turm nicht mehr in Betrieb, das Wärterhaus inzwischen in einem beklagenswerten Zustand. Das historische Ensemble mit dem quadratischen Turm sei das „Herzstück“ des Projektes, sagt Ulli Rohn. In drei Jahren, so die Hoffnung, sind alle Bauabschnitte fertig.
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Sorge vor der nahen Autobahn, auf der in einigen Jahren der Verkehr Richtung Tunnel rauschen soll, hat Rohn nicht: „Ich vertraue auf die umfangreichen Lärmschutzmaßnahmen.“