• Zoff bei Hagenbeck: Hinter den Türen tobt ein erbitterter Streit.
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Nach wochenlangem Streit: Jetzt herrscht endlich Frieden im Hagenbeck-Zoff

Stellingen –

Friedensschluss bei Hagenbeck: Die Geschäftsführung des Tierparks hat am Mittwoch die Kündigung des Betriebsratsvorsitzenden Thomas Günther zurückgezogen. Damit geht eine wochenlange Auseinandersetzung zwischen den Betriebsparteien zu Ende.

Schon vor einer Woche hatte es eine vorsichtige Annäherung gegeben. Geschäftsführung und Betriebsrat unterzeichneten eine Regelung über die Einführung von Kurzarbeit im Zoo. Mit dem Konflikt um diese Betriebsvereinbarung hatte Ende vergangenen Jahres alles angefangen. Es kam zu Abmahnungen, Kündigungen, Hausverboten, Gerichtsterminen.

Hagenbeck: Kündigung des Betriebsratschef zurückgezogen

Im Zentrum der Auseinandersetzung: Thomas Günther, Betriebsratsvorsitzender und seit mehr als 30 Jahren Tierpfleger bei Hagenbeck. Er war der Geschäftsführung ein besonderer Dorn im Auge. Während nach und nach alle Ende Dezember aus heiterem Himmel ausgesprochenen Kündigungen von neun weiteren Mitarbeitern zurückgenommen wurden, hielt Geschäftsführer Dirk Albrecht an der von Thomas Günther fest. 

Thomas Günther

Hagenbeck-Urgestein: Tierpfleger Thomas Günther arbeitet seit über 30 Jahren im Zoo.

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Am 4. März stand nun der Gerichtstermin dazu an. In einem sogenannten Zustimmungsersetzungsverfahren wollte Albrecht die Kündigung des Betriebsratsvorsitzenden arbeitsgerichtlich erzwingen. Die Chancen standen nicht gut. Ende Januar hatte die Richterin bereits das Zutrittsverbot für den Zoo zurückgewiesen, das Albrecht gegen Thomas Günther verhängt hatte. Begründung: Es seien keine Pflichtverstöße erkennbar gewesen.

Gewerkschaft: Erfolg für den Betriebsratsvorsitzenden

Dass die Richterin nun der Kündigung von Thomas Günther ihre Zustimmung erteilt, galt als unwahrscheinlich. „Die Geschäftsführung hätte am Ende beide Gerichtsprozesse verloren“, ist sich Dirk Johne sicher. Der stellvertretende Regionalleiter der Gewerkschaft IG Bau hatte den Betriebsrat in der Auseinandersetzung beraten und den Rücken gestärkt.

„Dass das Zustimmungsersetzungsverfahren nun zurückgezogen wurde, ist ein Erfolg für den Betriebsratsvorsitzenden in der Zusammenarbeit mit seinem Anwalt und der Gewerkschaft“, meint Dirk Johne. Thomas Günther habe Durchhaltevermögen bewiesen, der Rückhalt innerhalb der Belegschaft sei enorm gewesen. „Die Solidarität seiner Kollegen hat Thomas Günther viel bedeutet. Jetzt freut er sich, an seinen Arbeitsplatz zurückkehren zu können“,, so Johne.

Thomas Günther darf ab 1. März wieder zurück zu seinen Giraffen

Schon ab 1. März soll Günther, der in den vergangenen zwei Monaten von Woche zu Woche freigestellt worden war, wieder als Tierpfleger arbeiten können. Geschäftsführer Dirk Albrecht soll Günther sein Wort gegeben haben, dass er zu seinen geliebten Giraffen zurückkehren kann und nicht anderweitig eingesetzt wird. 

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Und auch als Betriebsrat wird Dirk Albrecht Thomas Günther nicht loswerden: Am Freitag findet bei Hagenbeck die Schulung des Wahlvorstands für die nächste Betriebsratswahl statt, die nach dem Ausscheiden von Mitgliedern aus dem Unternehmen notwendig geworden ist. Die Wahl soll voraussichtlich im Mai durchgeführt werden. Nach Informationen der Gewerkschaft werden alle noch verbliebenen Betriebsratsmitglieder für das neue Gremium kandidieren. Auch Thomas Günther. 

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