Nach Turnhallen-Inferno: Finkenwerders Handballer in Not
Statt Punkte sammeln sie nun Spenden: Nach dem verheerenden Brand in der Turnhalle der Stadtteilschule Finkenwerder ist der ansässige Sportverein in großer Not. Besonders schwer traf es die Handballer, die nun ohne Punktspiel-Halle dastehen. Im Internet starteten sie einen Spendenaufruf – die Solidarität ist überwältigend.
Statt Punkte sammeln sie nun Spenden: Nach dem verheerenden Brand in der Turnhalle der Stadtteilschule Finkenwerder ist der ansässige Sportverein in großer Not. Besonders schwer traf es die Handballer, die nun ohne Punktspiel-Halle dastehen. Im Internet starteten sie einen Spendenaufruf – die Solidarität ist überwältigend.
Bei Tag erfüllten Turnschuh-Quietschen und Jubelrufe die Halle – in der Nacht vom 18. auf den 19. Februar waren es Rauch und Flammen. Vergangenes Wochenende brannte die Sporthalle der Stadtteilschule Finkenwerder vollständig aus. Nun steht nicht nur die Schule vor den Ruinen, sondern auch der TuS Finkenwerder, der die Halle als Spiel- und Trainingsstätte nutzte.
Sportverein Finkenwerder beklagt großen Equipment-Verlust
„Es ist einfach alles weg – das ganze Equipment“, sagt Jörg Strankmann der MOPO. Er ist Vorsitzender des Jugendhandball-Fördervereins Finkenwerder, welcher nur zwei Tage nach dem Brand einen Geldspendenaufruf im Internet startete. Auch Thomas Hupfer, TuS-Leiter der Leichtathletik, und Sergej Balbuzki, TuS-Trainer für Ju Jutsu, beklagen den Equipment-Verlust. „Grob überschlagen haben wir sicherlich 90 Prozent unseres Materials verloren“, sagt Hupfer. Genaue Zahlen zum Schaden werden noch ermittelt, Balbuzki rechnet jedoch für Ju Jutsu allein mit etwa 30.000 Euro.

Für die Handballer ist die Not groß, denn die Sporthalle war die einzige in Finkenwerder, die für Punktspiele geeignet war. Zumindest das Training könne aber dank großer Solidarität anderer Handballvereine auf kleinere Sporthallen verlegt werden. „Die Handball-Familie hält zusammen“, so Strankmann. Auch Ralf Pietsch, TuS-Leiter für Handball, ist begeistert: „Im Spiel sind wir Rivalen, aber die Halle war praktisch noch nicht kalt, als sich schon andere Vereine bei uns gemeldet haben.“
Die Solidarität anderer Vereine ist groß
Auch ehemalige Spieler, Fans und ortsansässige Betriebe boten sofort Hilfe und Spenden an, erzählt Pietsch der MOPO. Dass sie kein neues Equipment zusammen bekommen, sei demnach keine Sorge. Das viel größere Problem: „Wir müssen gucken, wohin damit.“ 2026 feiere der Sportverein 100 Jahre Bestand. „Mein Traum ist, dass bis dahin wieder eine Halle steht“, sagt Pietsch. Er wisse aber, wie langwierig solche Arbeiten seien.
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Pietsch nennt die Möglichkeit einer temporären Sporthalle. Diese ist zwar ohne festen Boden, jedoch wäre sie eine gute Lösung, um die nächsten Monate zu überbrücken – vor allem für die jungen Handballer. Finkenwerder sei schließlich eine Halbinsel und die Kinder somit darauf angewiesen, von ihren Eltern zu anderen Spiel- und Trainingsorten gefahren zu werden, „aber das kann man auf Dauer nicht verlangen.“ Genaue Pläne gibt es dazu aber noch nicht.