Am Samstag richtete der ADFC in den Straßen An der Verbindungsbahn und in der Edmund-Siemers-Allee eine „Pop Up Bikelane“ ein.

Am Samstag richtete der ADFC in den Straßen An der Verbindungsbahn und in der Edmund-Siemers-Allee eine „Pop Up Bikelane“ ein. Foto: Screenshot Instagram ADFC Hamburg

Nach tödlichem Radunfall: ADFC demonstriert mit „Pop Up Bikelane“

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Ende September passierte An der Verbindungsbahn in Rotherbaum ein tödlicher Unfall: Ein Beifahrer öffnete unachtsam die Autotür, eine Radfahrerin, die Schauspielerin Wanda Perdelwitz, prallte dagegen und verstarb wenig später. Der Hamburger Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) hat jetzt mit einer Demonstration am Samstag gezeigt, wie die Sicherheit dort verbessert werden könnte.

„Niemand würde hier seine Kinder alleine Rad fahren lassen“, fasste Jens Deye vom ADFC die Situation in der Straße An der Verbindungsbahn zusammen. Für Radfahrer gibt es dort derzeit einen schmalen Streifen, der nur mithilfe einer Markierung von den Autospuren getrennt ist. Das verleite laut Deye zum knappen Überholen.

Rotherbaum: ADFC demonstriert für mehr Sicherheit für Radfahrer

Hinzu komme, dass auf dieser Strecke besonders viele Lkw unterwegs seien, „was das Risiko für Radfahrende zusätzlich erhöht. Deshalb fordert der Verband eine sogenannte „Pop Up Bikelane“. Dabei handelt es sich um schnell und mit geringem Aufwand eingerichtete, temporäre Radfahrstreifen. Ein Beispiel dafür ist die „Pop Up Bikelane“ am Schlump, die nach einer Testphase im Jahr 2020 schließlich dauerhaft übernommen wurde.

Wie so etwas An der Verbindungsbahn und in der angrenzenden Edmund-Siemers-Allee aussehen könnte, zeigte der ADFC jetzt bei einer Demonstration am Samstag: Dazu wurden typische rot-weiße Absperr-Hütchen auf die Straße gestellt, sodass Radfahrer eine sonst von Autos genutzte Spur für sich hatten.

„Wir demonstrieren mit dieser Aktion für einen ausreichend breiten und geschützten Radfahrestreifen auf der Straße An der Verbindungsbahn bis zum Bahnhof Dammtor“, so Deye. „Auf dieser wichtigen und stark genutzten Radverkehrsverbindung braucht es eine bauliche Absicherung zum motorisierten Fahrzeugverkehr.“

Bei dem Unfall am 28. September hatte ein stadteinwärts fahrender Camper-Fahrer direkt neben dem Fahrradstreifen gehalten, um einen Beifahrer aussteigen zu lassen. Die von hinten auf einem Rad herannahende Schauspielerin Wanda Perdelwitz (41) hatte keine Chance, zu bremsen. Sie krachte in voller Fahrt gegen die unachtsam geöffnete Tür. Dazu zog sie sich laut Polizei lebensgefährliche Kopfverletzungen zu und starb wenige Tage später im Krankenhaus. Bei einer Mahnwache Mitte Oktober versammelten sich um die 800 Menschen.

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