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  • Schnelltests können ein wichtiger Baustein zur Bekämpfung der Pandemie sein (Symbolbild).
  • Foto: dpa/dpa-Zentralbild

Nach Spahns Ansage: Schnelltests für alle: Was sie (nicht) können, wann es sie gibt

Kostenlose Schnelltests für alle – große Worte von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Dienstag. Der Hamburger Senat reagierte verhalten. Viele Fragen sind noch offen: Wie sollen diese Tests alle organisiert werden? Und wann kommen endlich die Schnelltests für zu Hause? Die MOPO gibt eine Übersicht.

„Ab 1. März sollen alle Bürger kostenlos von geschultem Personal mit Antigen-Schnelltests getestet werden können“, kündigte Spahn an. Die Tests seien mittlerweile ausreichend verfügbar. Die Kommunen sollen ihre Testzentren und Apotheken damit beauftragen.

Hamburg reagiert mit Seitenhieb in Richtung Berlin

Der Hamburger Senat reagierte auf diese Nachricht erst verhalten und dann mit einem Seitenhieb in Richtung Berlin. Was Spahn gesagt hat, habe man „mit Interesse“ zur Kenntnis genommen. „Wir kündigen nichts an, was wir nicht auch einhalten können“, sagte Senatssprecher Marcel Schweitzer.

In der Gesundheitsministerkonferenz am Montag sei noch einmal deutlich gesagt worden, man müsse damit rechnen, dass „die Verfügbarkeit dieser Tests am Anfang begrenzt ist.“

Wann kommen die Selbst-Tests für zu Hause?

„Auch Laien-Selbsttests sollen nach ihrer bald erwarteten Zulassung durch das Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte für alle zugänglich sein“, so Spahn weiter.

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Ab März wird mit ersten Zulassungen für Selbsttests gerechnet. Etwa 30 Firmen haben eine Zulassung beantragt, darunter auch das Hamburger Unternehmen Sanagroup. Um das Ganze zu beschleunigen, können die Selbst-Tests mit einer Sonderzulassung genehmigt werden. Diese Zulassung gilt dann nur für Deutschland und in einem zeitlich befristeten Rahmen.

Spahn und das Risiko der Selbst-Tests

Vor dem Wochenende war Spahn im Bezug auf die Laien-Tests noch deutlich zögerlicher gewesen. Wenn solche Tests viele falsch negativen Ergebnisse liefern sollten, „dann steckt darin auch ein Risiko“, sagte Spahn. Infizierte Menschen könnten in der Annahme, nicht infiziert zu sein, andere anstecken.

Wie zuverlässig sind Schnelltests?

Die meisten Schnelltests gehören zu den Antigen-Tests. Diese Tests sind insgesamt weniger zuverlässig als die PCR-Tests aus dem Labor. Die meisten Experten wie der Virologe Alexander Kekulé sind sich zwar einig, dass Schnelltests eine Chance sind, mehr Infektionen aufzudecken.

Gleichzeitig betrachten sie die Tests nicht als Ersatz, sondern nur als Ergänzung zu den PCR-Tests. Eine gesicherte Diagnose kann nämlich letztendlich nur der Test aus dem Labor liefern. Auch Mutanten können nicht mit einem Antigen-Test nachgewiesen werden. Schnelltests können aber zum Beispiel in Schulen eine Test-Lücke schließen.

Wie funktioniert ein Corona-Selbsttest?

Die Tests sollen schon innerhalb von 15 Minuten zeigen können, ob jemand mit dem Coronavirus infiziert ist. Anders als beim üblichen Nasen-Rachenabstrich, der oft als unangenehm empfunden wird, genügt bei vielen Selbst-Tests schon ein Gurgeln oder Spucken.

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Offen sei noch, welche dieser Tests zugelassen werden. Dann stünden Bund-Länder-Gespräche an, „wie wir sie in die Teststrategie aufnehmen“, so Spahn. Im Gespräch ist, sie gegen einen „geringen Eigenanteil“ von einem Euro abzugeben.

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