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Seeterrassen
  • Verschimmelt: Das einstige „Café Seeterrassen“ in Planten un Blomen konnte zwischenzeitlich nur noch in Schutzanzügen betreten werden.
  • Foto: Florian Quandt

Hamburger Traditionslokal: Neue Mieter stehen fest – doch es gibt einen Haken

Schimmel, Risse in der Fassade, rostige Stahlträger: Seit über drei Jahren steht das Café „Seeterrassen“ in Hamburgs Planten un Blomen leer. Seine Zukunft war lange ungewiss – dann rettete die Stadt im Sommer 2023 das traditionsreiche Ausflugslokal. Jetzt stehen gleich drei neue Mieter fest, die dem verfallenen Gebäude neues Leben einhauchen sollen – zumindest vorläufig. Denn: Eine wichtige Sache steht noch aus.

Beim ersten Mieter handelt es sich laut NDR um die Galerie Affenfaust, die in der Paul-Roosen-Straße auf St. Pauli bereits ein Forum für zeitgenössische Kunst aufgebaut hat. Im Café „Seeterrassen“ wollen die Betreiber künftig unter dem Namen „Bistro-Muse“ Kunst und Kaffee miteinander kombinieren.

Café „Seeterrassen“: So geht es in Planten un Blomen weiter

Der zweite, namentlich noch nicht bekannte Mieter plant demnach wöchentliche Kurse zu Lindy Hop, ein US-Tanzstil aus den 30er Jahren, und Swing.

Der Bezirk Hamburg-Mitte hat das leerstehende Café Seeterrassen gekauft. dpa
Café Seeterrassen
Der Bezirk Hamburg-Mitte hat das leerstehende Café Seeterrassen gekauft.

Der dritte Mieter im Bunde, der Verein „Petticoat Nierentisch“ plant eine Dauer-Ausstellung in dem Gebäude zum Thema der 50er Jahre. Das passt gut: Immerhin wurde auch das Gebäude des Café „Seeterrassen“ in den 50er Jahren vom Architekten Ferdinand Streb entworfen. Zu dessen berühmtesten Werken zählen außerdem der Alsterpavillon am Jungfernstieg und das Axel-Springer-Hochhaus in der Neustadt.

Bezirk Mitte hat Café „Seeterrassen“ im Juni 2023 gekauft

Ende Juni 2023 hatte der Bezirk Hamburg-Mitte das Café Seeterrassen von der bisherigen Eigentümeirin, der Hamburger Messe und Congress (HMC) abgekauft. Dazu gehört auch der umliegende Parkanteil. Dem vorausgegangen waren jahrelange Proteste: Denn die HMC wollte das Gebäude nach Auslaufen des Pachtvertrags Ende 2020 abreißen lassen. Daraufhin gab es Online-Petitionen gegen den Abriss, unter anderem vom Hamburger Architekt Claas Gefroi, der von einem Schmuckstück der 50er Jahre sprach.

Grundsanierung dringend nötig – Bezirk muss Wettbewerb ausschreiben

Schließlich schaltete sich auch die Politik ein. „Planten un Blomen ist ohne das Café Seeterrassen längst nicht mehr denkbar“, sagte Bezirkschef Ralf Neubauer (SPD). Daher entschloss sich der Bezirk zum Kauf.

Inzwischen ist das Gebäude zwar soweit wieder hergestellt, dass es von den drei Mietern genutzt werden kann – eine Grundsanierung ist allerdings weiterhin dringend nötig. Dafür muss der Bezirk erst einmal einen Wettbewerb ausschreiben. Bis es mit den Arbeiten losgehen kann, wird das Café Seeterrassen jetzt erst einmal mit Tanzen und Kunst aus seinem Dornröschenschlaf erweckt. Einen genauen Starttermin gibt es laut NDR noch nicht.

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