Wohnhaus wegen Einsturzgefahr geräumt – Entscheidung für die Mieter gefallen
„Es besteht Gefahr für Leib und Leben. Die Nutzung des Gebäudes ist bis auf Weiteres zu unterbinden“: Diese Nachricht bekamen alle Mieter eines Eimsbütteler Wohngebäudes vergangene Woche in die Hand gedrückt – und hatten dann gerade einmal 30 Minuten Zeit, ihr Zuhause zu verlassen. Seitdem hieß es warten, während Experten die Bausubstanz untersuchten. Jetzt ist die Entscheidung gefallen.
„Es besteht Gefahr für Leib und Leben. Die Nutzung des Gebäudes ist bis auf Weiteres zu unterbinden“: Diese Nachricht bekamen alle Mieter eines Eimsbütteler Wohngebäudes vergangene Woche in die Hand gedrückt – und hatten dann gerade einmal 30 Minuten Zeit, ihr Zuhause zu verlassen. Seitdem hieß es warten, während Experten die Bausubstanz untersuchten. Jetzt ist die Entscheidung gefallen.
Plötzlich war das mehr als 100 Jahre alte Geschäfts- und Wohnhaus am Langenfelder Damm 6 verwaist: Vertreter der Hausverwaltung, Mitarbeiter vom Sozialen Dienst und Vertreter der Baubehörde hatten sich vergangenen Freitag vor dem Hauseingang versammelt und allen 13 Mietparteien erklärt, dass sie innerhalb einer halben Stunde die Wohnung verlassen müssten. Gleiches galt für das Bestattungsinstitut und den Fahrradladen im Erdgeschoss.
Eimsbüttel: Gebäude musste komplett geräumt werden
Einen Tag zuvor war das Gebäude zusammen mit Ingenieuren besichtigt worden, nachdem der Verwaltung Schäden an der Kellerdecke gemeldet worden waren. Die Experten kamen vor Ort zu dem Ergebnis, dass die Standsicherheit nicht mehr gegeben sei. Die unteren Bereiche der Stahlträger seien „korrodiert“, also zerstört, heißt es in der entsprechenden Erklärung.

Viele der Mieter kamen in Hotels unter, wussten nicht, wie es weitergehen sollte. Eine Woche später jetzt die erlösende Nachricht: „Wir dürfen wirklich wieder zurück!“, erzählt einer der Mieter am Freitag erleichtert. „Ich bin schon wieder in meiner Wohnung.“
Nach Räumung: Mieter können wieder in ihre Wohnungen zurück
Was ist passiert? Unterhalb des Fahrradladens wurde jetzt eine Holzkonstruktion errichtet, um die geschädigte Kellerdecke zu stützen. „Diese eben besichtigte Notunterstützung ist sehr aufwendig ausgeführt worden und reduziert die Deckenspannweiten auf Bereiche von circa einem Meter“, heißt es in der neuen statischen Beurteilung, die der MOPO vorliegt. „Eine Einsturzgefahr besteht hier aktuell nicht mehr“, resümieren die Experten. Das Gebäude könne sowohl in den Obergeschossen als auch im Bestattungsinstitut wieder genutzt werden.
Schlechte Nachrichten gibt es allerdings für besagten Fahrradladen, der erst nach der endgültigen Sanierung wieder genutzt werden könne. Wie Inka Al-Kabbany, Rechtsanwältin und Vertreterin der Eigentümer, eine Erbengemeinschaft, der MOPO mitteilte, wird jetzt zunächst ein Gutachten erstellt, um „Umfang und Art der erforderlichen Sanierung festzustellen.“