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  • Am Bauprojekt Oberbillwerder gibt es immer wieder Kritik.
  • Foto: picture alliance/dpa

Nach Protesten: Hamburger Großprojekt wird kleiner als geplant

Oberbillwerder ist Hamburgs größtes städtebauliches Projekt nach der HafenCity – rund 7000 neue Wohnungen waren geplant. Doch nun werden es wohl doch etwas weniger. Nach langen Diskussionen wurde nun eine Flächenreduzierung beschlossen. Ein Kompromiss, der trotzdem nicht alle zufrieden stellt.

In einer gemeinsamen Mitteilung von SPD, FDP und Grünen heißt es: „Die Flächenreduzierung bedeutet konkret ungefähr 350 Wohnungen und damit auch ca. 700 bis 800 weniger Einwohner für den neuen Stadtteil.“ So würden nun sechs Hektar weniger Marschland versiegelt und Oberbillwerder um 35.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche kleiner. Diesen Kompromiss erwirkten die Parteien nach langen Verhandlungen mit der IBA, einem Tochterunternehmen der Stadt, das den Masterplan im Auftrag des Senats umsetzt. 

Oberbillwerder: Koalition beschließt Flächenreduktion 

„Wir freuen uns, dass wir eine einvernehmliche Lösung zur Umsetzung des Koalitionsvertrages finden konnten, die das innovative Gesamtkonzept des Masterplans von Oberbillwerder unberührt lässt“, erklärt Heinz Jarchow, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion.

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Und auch die anderen Koalitionspartner zeigen sich zufrieden: „Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, in der gemeinsamen Verantwortung für den Bezirk unterschiedliche Standpunkte in einem klugen Kompromiss zusammenzubringen, und dass die sozial und ökologisch zukunftsweisenden Merkmale des Masterplans dabei nicht beeinträchtigt werden“, meint Frauke Rüssau, Vorsitzende der Grünen-Fraktion.

Trotz weniger Wohnungen: Weiter Kritik von Umweltschützern

Die Flächenreduzierung und die damit verbundene geringere Einwohnerzahl, führe außerdem zu einer Entlastung der angespannten Verkehrsinfrastruktur im Bezirk, heißt es in der Mitteilung.

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Doch die Flächenreduzierung ist für die Initiative „Nein zu Oberbillwerder“, die sich für den Erhalt der Kulturlandschaften vor Ort einsetzt, nicht ausreichend. „Damit die historische Kulturlandschaft noch ansatzweise erkennbar bleibt, sind weitere Flächenverluste nicht hinnehmbar und ein Kompromiss damit kaum möglich“, so Jan Diegelmann, Sprecher der Initiative.

Hamburgs neue Megabaustelle: So innovativ soll Oberbillwerder werden

Mit den Vorbereitungen für die Mega-Baustelle soll bereits 2021 begonnen werden. Das Projekt ist nach wie vor umstritten, von Seiten der Bergedorfer Dorfgemeinschaft hagelte es immer wieder Kritik am Vorhaben des Senats.

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Die Politik plant im Südosten Hamburgs einen modernen Vorzeigestadtteil, eine „Smart City“ mit möglichst wenig Platz für Autos und viel Raum für Bewegung. Kritiker vor Ort sehen darin die Zerstörung der idyllischen Natur in den Vier- und Marschlanden. (hb)

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