• Seit den Protesten gegen seine erste Vorlesung an der Uni Hamburg bekommt Ex-AfD-Chef Bernd Lucke Polizeischutz.
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Nach Protesten an Uni Hamburg: Sicherheitsdienst weiter nötig? Das sagt Bernd Lucke

Rotherbaum –

Er wurde als „Nazischwein“ beschimpft, angerempelt, niedergebrüllt: Die heftigen Proteste gegen die Vorlesungen von AfD-Mitbegründer Bernd Lucke nach seiner Rückkehr an die Universität Hamburg lösten nicht nur eine bundesweite Debatte über Meinungsfreiheit aus, der Schutz des  AfD-Mitgründers kostete in der Folge auch eine immense Summe.

Es waren wilden Szenen in einem Hamburger Hörsaal: Hunderte Demonstranten verhinderten mit Sprechchören vor drei Monaten die erste Vorlesung von Bernd Lucke. Er hatte sich zuvor aus der Politik zurückgezogen und war als ordentlicher Professor an die Universität zurückgekehrt.

Uni Hamburg: Polizeischutz für Vorlesungen von Bernd Lucke

„Hau ab“ schrien die Demonstranten und gaben dem Professor keine Chance, über Makroökonomie zu sprechen. Er wurde als „Nazischwein“ beschimpft, angerempelt und mit Papierkugeln beworfen. Beteiligt waren auch Mitglieder der „Antifaschistischen Aktion“ (Antifa).

Proteste gegen Bernd Luckes Antritt-Vorlesung an der Uni Hamburg.

Proteste gegen Bernd Luckes Antritt-Vorlesung an der Uni Hamburg.

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Die Konsequenz: Polizeischutz, privates Sicherheitspersonal, Einlasskontrollen – und enorme Kosten. Allein die Ausgaben für den privaten Sicherheitsdienst für die Vorlesung des 57-Jährigen beliefen sich nach Angaben der Universität bis Mitte Januar auf mehr als 100.000 Euro.

Video: Turbulente Szenen: Demonstranten stürmen Vorlesung von Bernd Lucke

Mitbegründer der AfD lehrt an der Universität Hamburg

„Die Universität legt größten Wert darauf, sich insbesondere aus dem medialen Raum keinerlei Vorwürfen auszusetzen, die Wissenschaftsfreiheit von Herrn Prof. Lucke nicht gewährleistet zu haben“, sagt Uni-Präsident Dieter Lenzen. „Diesem Ziel haben sich finanzielle Erwägungen unterzuordnen.“

An diesem Mittwoch hält Lucke die letzte Vorlesung in diesem Wintersemester. Wie ist die Situation inzwischen? Die Aufregung scheint sich gelegt zu haben. Es stehen aktuell keine Demonstranten mehr vor dem Physik-Saal, in den Luckes Vorlesung nach den Vorfällen auf dem Hauptcampus und einer Bombendrohung verlegt worden war.

Polizeieskorte für den ehemaligen Chef der rechtspopulistischen AfD, Bernd Lucke.

Polizeieskorte für den ehemaligen Chef der rechtspopulistischen AfD, Bernd Lucke.

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Uni Hamburg: Nach wie vor privates Sicherheitspersonal

„Wir hatten in den letzten Wochen keine Störungen mehr“, sagt ein Polizeisprecher. Deshalb hätten sich die Beamten weitgehend zurückgezogen.

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Doch nach wie vor ist privates Sicherheitspersonal im Einsatz. Die Studierenden müssen ihre Ausweise am Eingang zeigen. Einige berichten, dass auch während der Vorlesung Sicherheitsmitarbeiter an den Türen bleiben.

Unklar, wie es für Bernd Lucke an der Uni Hamburg weitergeht

„Normalität ist insofern noch nicht wieder eingekehrt, als es nach wie vor Sicherheitsvorkehrungen gibt“, sagt Lucke auf Anfrage. Sind die Vorkehrungen weiterhin notwendig? „Ich wäre dafür, die Sicherheitsmaßnahmen jetzt zu beenden. Irgendwann muss man ja doch ausprobieren, was passiert“, sagt Lucke.

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Wie es im April beginnenden Sommersemester weitergeht, ist noch nicht ganz klar. Das neue Vorlesungsverzeichnis erscheint erst Anfang Februar. Nach derzeitigem Stand werde Lucke sowohl Seminare als auch Vorlesungen geben. (dpa/mp)

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