Nach peinlicher Abi-Panne: Hamburger Schüler müssen sich jetzt entscheiden
Nachschreiben oder neu bewerten? Mittwoch, Punkt 12 Uhr, müssen sich ein Dutzend Blankeneser Zwölfklässler:innen, die am 3. Mai eine Abi-Klausur mit einer nicht lösbaren Matheaufgabe vorgelegt bekommen hatten, entscheiden. Sie können wählen, ob sie die Klausur – dann mit anderen Aufgaben – am 7. Juni erneut schreiben wollen oder die unlösbare Aufgabe einfach aus dem Bewertungsraster gestrichen wird. Für die Prüflinge ist es ein Blindflug.
Nachschreiben oder neu bewerten? Mittwoch, Punkt 12 Uhr, müssen sich ein Dutzend Blankeneser Zwölfklässler:innen, die am 3. Mai eine Abi-Klausur mit einer nicht lösbaren Matheaufgabe vorgelegt bekommen hatten, entscheiden. Sie können wählen, ob sie die Klausur – dann mit anderen Aufgaben – am 7. Juni erneut schreiben wollen oder die unlösbare Aufgabe einfach aus dem Bewertungsraster gestrichen wird. Für die Prüflinge ist es ein Blindflug.
Bevor sie sich festlegen müssen, erfahren sie nicht, wie sie bei der fehlerhaften Klausur abgeschnitten haben. „Purer Stress, den vor den mündlichen Abi-Prüfungen wirklich niemand braucht“, schimpft der Vater eines Schülers.
Abi-Panne: Entscheidung muss getroffen werden
Intern gibt es Streit darüber, wer für den Fehler verantwortlich ist. Die Schulbehörde hatte sofort, nachdem die MOPO die Abi-Panne aufgedeckt hatte, die Leitung der Blankeneser Traditionsschule zur Alleinschuldigen erklärt und dort deshalb Verärgerung ausgelöst. Das Gymnasium habe die um 7.58 Uhr – 62 Minuten vor Klausurbeginn – verschickte Korrekturmail „nicht abgerufen“, obwohl es „ausdrücklich dazu verpflichtet“ gewesen wäre.
Das aber unterblieb in Blankenese, weil das Schulbüro aus Krankheitsgründen kurzfristig nicht besetzt war. In der E-Mail hatte die Behörde die falsche Zahl, die sich in ihrem Verantwortungsbereich durch einen Tippfehler in die Aufgabe eingeschlichen hatte, verbessert.
„Ein Wort des Bedauerns wäre angebracht gewesen“
Nach Informationen der MOPO wurde der Fehler nicht in der Schulbehörde, sondern erst kurz vor Klausurbeginn von einem aufmerksamen Oberstufen-Abteilungsleiter einer anderen Schule entdeckt. Andernfalls wären alle Hamburger Gymnasien von der Panne betroffen gewesen.
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„Es wäre schön gewesen, wenn die Behörde die Verantwortung für den Fehler übernommen hätte, statt die Unschuldsmiene aufzusetzen und ihn auf unsere Schulleitung abzuwälzen“, ärgert sich ein Blankeneser Lehrer und ergänzt: „Ein Wort des Bedauerns wäre angebracht gewesen.“