Nach neuem Sternbrücken-Entwurf: Jetzt droht der Bahn die Klage
Der Streit um die „Monsterbrücke“ eskaliert weiter. Gerade hat die Bahn einen neuen Entwurf für den geplanten Neubau der Sternbrücke in Altona vorgestellt, schon hagelt es Kritik. „Senat und Bahn verkaufen Menschen und Presse in Hamburg für dumm“, empört sich die „Initiative Sternbrücke“ – und droht mit einer Klage.
Der Streit um die „Monsterbrücke“ eskaliert weiter. Gerade hat die Bahn einen neuen Entwurf für den geplanten Neubau der Sternbrücke in Altona vorgestellt, schon hagelt es Kritik. „Senat und Bahn verkaufen Menschen und Presse in Hamburg für dumm“, empört sich die „Initiative Sternbrücke“ – und droht mit einer Klage.
Die Mitglieder der „Initiative Sternbrücke“ sind auf Zinne: Nach jahrelangem Streit hat die Bahn am Donnerstag einen überarbeiteten Entwurf für die geplante Brücke präsentiert, die bald die fast 100 Jahre alte Sternbrücke über der Kreuzung Max-Brauer-Allee/Stresemannstraße ersetzen soll.
Neu-Entwurf sollte „Monsterbrücke” leichter wirken lassen
Der neue Entwurf soll zwar leichter wirken als der bisher als „Monsterbrücke“ titulierte Vorschlag, der von Kritikern als viel zu massiv empfunden wird. Ausmaße und wesentliche Merkmale bleiben aber.
Senat und Bahn verkauften „Menschen und Presse in Hamburg für dumm“, so die Initiative. Sie will auch den mit dem Neubau einhergehenden Abriss mehrerer Gebäude – die Heimat kleiner Clubs – sowie Baumfällungen verhindern.
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„Die Planung ist und bleibt so mangelhaft, dass sie nach Einschätzung unserer Anwält:innen vor Gericht keinen Bestand haben wird“, heißt es von der Initiative. Derzeit würden Klagen vorbereitet.
Bahn und Hamburger Senat sollten die Planungen mit städtebaulichem Wettbewerb und „vernünftiger öffentlicher Beteiligung“ sofort neu starten – und bis zu einer abschließenden gerichtlichen Klärung weder Bäume fällen noch Häuser abreißen. Die Bahn plant, 2023 mit dem Bau zu beginnen.
Umstrittener Entwurf: Auch HCU-Professor dagegen
Zustimmung bekommen die Kritiker auch vom Architekten und Professor für Urban Design, Bernd Kniess, von der HafenCity-Universität (HCU). „Es ist ein Versuch, den alten Entwurf zu beschönigen, unterscheidet sich im Wesentlichen aber überhaupt nicht“, sagt er der MOPO. „Er ist überdimensioniert und nicht in den städtebaulichen Kontext eingebettet.“
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Der Bahn zufolge ist der Entwurf die optimale Lösung für die Rahmenbedingen vor Ort. Das sieht Kniess nicht so: „Was die Statik und betriebswirtschaftliche Belange angeht vielleicht, aber vor Ort spielen viele Faktoren eine Rolle. Zudem gibt es einen Alternativentwurf, der fachlich viel Zustimmung gefunden hat.“ Gegebenenfalls müssten die Vorgaben, wie etwa das Fehlen einer Stütze, angepasst werden.
Auch was den Ablauf des Verfahrens angeht, gibt Kniess der Initiative Recht. Eine richtige Beteiligung der Öffentlichkeit habe es nicht gegeben. „Das Verfahren entspricht in keiner Weise den gängigen Wegen und muss neu aufgerollt werden.“