Nach Mega-Brand in Hamburg: Jetzt ist auch noch ein Fluss verseucht!
Die Feuerwehr konnte den Brand erst eine Woche später komplett löschen: Nach dem Feuer-Inferno in Rothenburgsort machen sich viele Hamburger Sorgen um die möglichen giftigen Folgen. Anwohner husten und fühlen sich benommen, die Stadt warnt vor kontaminiertem Bille-Wasser und tellergroße, verkohlte Überreste liegen herum. Wie die Stadt jetzt vorgeht.
Die Feuerwehr konnte den Brand erst eine Woche später komplett löschen: Nach dem Feuer-Inferno in Rothenburgsort machen sich viele Hamburger Sorgen um die möglichen giftigen Folgen. Anwohner husten und fühlen sich benommen, die Stadt warnt vor kontaminiertem Bille-Wasser und tellergroße, verkohlte Überreste liegen herum. Wie die Stadt jetzt vorgeht.
Mehr als tausend Einsatzkräfte waren im Einsatz: Nach sieben Tagen ist der verheerende Großbrand, der am frühen Ostersonntag auf einem Gelände an der Billstraße ausgebrochen war, endlich gelöscht. Am Sonntagabend konnte die Feuerwehr die letzten Glutnester beseitigen, sagte sie am Montag. Mehrere Lagerhallen mit diversen Gütern waren abgebrannt, eine dunkle Rauchwolke hatte sich bis in die Innenstadt ausgebreitet.
Hamburg: Verschmutzung der Bille noch unklar
Zuletzt hatte die Feuerwehr nur noch unterstützt, während die Trümmer schon abgerissen wurden. Das Bezirksamt Mitte hat gegen die Eigentümer der Grundstücke eine Verfügung erlassen, die Gebäudereste vollständig zu entfernen, teilte es am Montag mit.
Doch auch außerhalb des eigentlichen Brandgebiets zeigen sich die Folgen des Infernos: Anwohner hatten von schweren gesundheitlichen Beschwerden nach der Rauchwolke berichtet, die über ihre Wohnungen gezogen war – etwa Husten, Schwindel und Benommenheit. Auch Hunde sollen erbrochen und sogar Schaum vor dem Maul und Durchfall gehabt haben.

Sorgen über möglicherweise eingetretene Gesundheitsgefahren nehme das Bezirksamt ernst, heißt es nun. „Nach allen von der Feuerwehr Hamburg bislang vorgelegten Messergebnissen besteht dazu jedoch derzeit kein Anlass.“ Die Befürchtung, dass Asbest freigesetzt worden sein könnte, habe sich „glücklicherweise nicht bestätigt.“ Außerhalb der unmittelbaren Brandstelle sei kein Asbestbelastung nachgewiesen worden. Für Fragen zu Gesundheit und Verbraucherschutz gibt es nun eine Hotline unter Tel. 040 42854-4777.
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Und wie steht es um die Bille? Noch immer ist nicht klar, ob und mit welchen Schadstoffen der Fluss belastet ist – die Untersuchungsergebnisse liegen noch nicht vor. Die Ergebnisse der Wasserproben von Freitag und Montag werden erst in einigen Tagen erwartet.
⚠️ Gefahreninformation – Warnung vor Kontakt mit Wasser der Bille – #Hamburg, #Rothenburgsort, #Bille bis Mündung in die Elbe.
— FEUERWEHR HAMBURG (@FeuerwehrHH) April 17, 2023
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Seit Freitag warnt die Stadt die Hamburger aber vorsorglich vor Kontakt mit dem Wasser aus dem Billekanal, weil kontaminiertes Löschwasser samt ölhaltiger Substanzen und anderer Schadstoffe in ihn geflossen war. Sie sollen weder angeln, baden noch das Wasser zum Bewässern ihrer Gärten nutzen. Auch Hunde sollten ferngehalten werden.
Hamburg: Stadtreinigung säubert Grünanlagen
Um Ölfilme nicht weiter zu verbreiten, waren Billegewässer auch für Boote und Schiffe gesperrt. Die Umweltbehörde hatte mehrere hundert Meter sogenannte Absorbersperren im Billekanal und angrenzenden Gewässern auslegen lassen. Hier hat sich die Lage nun verbessert: Weil sich die Ölfilme reduziert haben, sind die Gewässer außer dem Billekanal wieder für Schiffe freigegeben.
Und auch auf den Grünanlagen und Spielplätzen soll jetzt sauber gemacht werden: Die Stadtreinigung wurde beauftragt, sie im Umkreis von drei Kilometern zu reinigen – insbesondere in Rothenburgsort, Hammerbrook und der HafenCity. Die Aschewolke hatte tellergroße, verkohlte Überreste in einige Stadtteile geweht. Die Arbeiten sollen zum Wochenende fertig sein.