Nach jahrelangem Streit um Klövensteen: Das ist der neue Plan fürs Wildgehege
Lange gab es Ärger im Paradies: Anwohner, Naturfreunde und Altonaer Bezirkspolitiker stritten über die Zukunft des Wildgehege Klövensteen, einem beliebten Ausflugsziel in Rissen. Artenreduzierung, Zoofalle und Naturpädagogik waren die Schlagworte. Doch nun scheint der Zwist beendet: Es gibt eine Einigung – und einen Zukunftsplan.
Lange gab es Ärger im Paradies: Anwohner, Naturfreunde und Altonaer Bezirkspolitiker stritten über die Zukunft des Wildgehege Klövensteen, einem beliebten Ausflugsziel in Rissen. Artenreduzierung, Zoofalle und Naturpädagogik waren die Schlagworte. Doch nun scheint der Zwist beendet: Es gibt eine Einigung – und einen Zukunftsplan.
Rehe, Wildschweine und Greifvögel locken die Besucher zuverlässig ins Wildgehege Klövensteen. Doch dieser friedliche Ort sorgte in den vergangenen Jahren immer wieder für Zoff: 2018 wurde ein Masterplan für deutlich mehr Tiere, große Umbauten, einen Waldcampus und eine Waldbühne erstellt – und von Bürgerinitiativen gestoppt.
Im Dezember 2021 kamen dann ein Gutachten mit drei Optionen auf den Tisch: ein Wildgatter und Sanierung, sowie zwei Varianten, bei denen der Schwerpunkt entweder auf Artenschutz oder auf Naturpädagogik lag. Erneut regte sich erheblicher Widerstand.
Wildgehege Klövensteen: Streit ist beendet
Doch nun hat der Streit ein Ende. Die beiden Bürgerinitiativen „Rettet das Wildgehege im Klövensteen“ und „NaturErleben Klövensteen“ haben sich auf ein Konzept geeinigt, das den dauerhaften Erhalt des Wildgeheges vorsieht.
13 Seiten umfasst der Plan. Die wichtigsten Punkte: Artenvielfalt, Ausbau der Naturpädagogik mit Schwerpunkt Umweltbildung und nachhaltige Entwicklung, sowie der Ausbau des Naturerlebens und eine Vergrößerung des Spielplatzes. Acht Säugetiere, verschiedene Amphibien und Reptilien sollen im Wildgehege – im Rahmen eines neu zu entwickelnden Artenschutzes – beherbergt werden. Das Wildgehege und der Parkplatz sollen wie bisher kostenfrei bleiben, die Öffnungszeiten deutlich verlängert werden.
Rotwild, Wildschweine, Damwild und Rehe sollen ihre eigenen Gehege haben. Dazu kommt ein gemeinschaftliches Gehege für Waschbären und Frettchen. Die Haltung und Zucht von Greifvögeln soll nicht fortgesetzt werden. Die Uhus, die derzeit im Wildgehege leben, bleiben dort jedoch bis sie eines natürlichen Todes sterben.
Neben dem Erleben der Tierwelt soll es künftig auch um die Vermittlung von Zusammenhängen und Abhängigkeiten in Ökosystemen gehen. Besucher sollen sich hier über verschiedene Lebensräume, wie Wasser, Hecken, Wiesen und Wald erkundigen können – unter anderem auf Lehrpfaden mit Wissensstationen.
Wildgehege Klövensteen: Politiker und Naturfreunde erleichtert
„Wir glauben, dass wir nun eine gute Lösung für die Tiere, für den Naturraum und für die Bürgerinnen und Bürger gefunden haben“, sagt Thure Timmermann von „NaturErleben Klövensteen“. Das sieht auch Claus W. Scheide von „Rettet das Wildgehege im Klövensteen“ so: „Schön ist das ausgewogene Verhältnis der zukünftigen Entwicklung zu Wohlbekanntem, wie den Wildschweinen, aber auch den Uhus.“
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Dass der Streit endlich beigelegt ist, erleichtert auch Stefanie von Berg (Grüne), Bezirksamtsleiterin Altona: „Ich freue mich, dass wir gemeinsam den gordischen Knoten durchschlagen konnten.“ Es sei wichtig, das Wildgehege Klövensteen dauerhaft zu sichern, sagt Gesche Boehlich, Vorsitzende der Grünen-Fraktion in Altona: „Die Tiere werden hier im Einklang mit dem Tierschutz gehalten, in einem Lebensraum, der ihrer ursprünglichen, natürlichen Umgebung entspricht. Kinder wie Erwachsene erleben hautnah, was Artenvielfalt ist und wie man sie bewahrt.“