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Ankerkraut Filiale
  • Der Hamburger Gewürzhändler Ankerkraut, hier eine Kölner Filiale im Jahr 2020, wurde von dem Schweizer Lebensmittelkonzern Nestlé übernommen.
  • Foto: imago/Beautiful Sports

Nestlé steigt bei Hamburger Start-up ein – Mega-Shitstorm

„Nestlé ist neuer Mehrheitseigentümer von Ankerkraut!“ – das verkündete der Hamburger Gewürzhändler am Mittwoch auf Twitter. Zwar soll die Marke weiterhin eigenständig bleiben, die Empörung ist jedoch groß. Der Grund: Der Lebensmittelkonzern steht weltweit wegen mehrerer Skandale seit Jahren in der Kritik.

Nestlé habe Anteile der bisherigen Investoren, EMZ Partners, Freigeist Capital und Knälmann Ventures, sowie Teile der Management-Anteile übernommen und werde damit zum Mehrheitseigentümer der Ankerkraut GmbH, wie Ankerkraut am Mittwoch mitteilte. Zahlen nannten die Unternehmen nicht.

Nestlé übernimmt Hamburger Gewürzhändler Ankerkraut

Ankerkraut wird den Angaben nach als eigenständige Firma mit eigenständiger Marke weitergeführt, die Gründer Anne und Stefan Lemcke bleiben als Gesellschafter und Markenbotschafter an Bord. Gleiches gelte für die Geschäftsführer Timo Haas und Alexander Schwoch, die das Unternehmen als Anteilseigner weiterhin operativ führten.

Der Tweet von Ankerkraut zur Übernahme am Mittwoch.

Die Ankerkraut GmbH aus dem Süden Hamburgs wurde 2013 von Anne und Stefan Lemcke als Start-up gegründet. Mittlerweile beschäftige das Unternehmen mehr als 230 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und erziele einen Umsatz im mittleren zweistelligen Millionenbereich.


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Bekannt wurde Ankerkraut vor allem durch den Auftritt in der Fernsehsendung „Die Höhle der Löwen“ im Jahr 2016. Ankerkraut vertreibt nach eigenen Angaben inzwischen online, im Lebensmitteleinzelhandel sowie in eigenen Geschäften in Hamburg, Berlin, Bochum und Köln mehr als 500 Gewürze und Gewürzmischungen, Soßen, Tees sowie Zubehör.

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Auf Twitter war die Empörung über die Übernahme groß. „Sage, dass dir Geld wichtiger als dein Image ist ohne zu sagen, dass dir Geld wichtiger als dein Image ist“, lautete etwa ein Kommentar unter dem Post von Ankerkraut. Viele Influencer:innen und Werbepartner:innen beendeten nach der Ankündigung die Zusammenarbeit mit Ankerkraut.

https://twitter.com/Shurjoka/status/1514208165117759497
Die Streamerin und Influencerin Pia Scholz (Shurjoka) reagierte auf die Übernahme von Nestlé und beendete die Partnerschaft mit Ankerkraut.

Die Unternehmenspolitik von Nestlé steht seit Jahren in der Kritik: Am bekanntesten sind dabei Skandale um abgekauftes Wasser in wasserarmen Regionen wie Südafrika, Pakistan oder auch Äthiopien, Regenwaldabholzung für Palmöl, Tierversuche sowie schädlicher Babynahrung, wie etwa das „Handelsblatt“ berichtete. Der Konzern ist auch weiterhin in Russland tätig und musste sich etwa der Kritik der ukrainischen Regierung aussetzen, „Sponsor von Putins Krieg zu sein“. (mp/dpa)

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