Nach Einbahnstraßen-Zoff in Hamburg: Hier entsteht jetzt eine Fußgängerzone-Light
Das Herz von Lokstedt wird noch autoärmer! Seit Ende November ist die Grelckstraße im Hamburger Nordwesten zu einem Verkehrslabor geworden: Unter der Woche durften die Autos hier nur noch stadteinwärts fahren, am Wochenende war die Durchfahrt sogar gesperrt. Jetzt soll die zweite Phase starten und die Straße sich fast komplett in eine Fußgängerzone verwandeln – trotz Proteste der Ladeninhaber und der explodierten Kosten.
Als Basis für die Umgestaltung der Straße dient ein Beschluss der Bezirksversammlung Eimsbüttel: „Der Verkehr in der Grelckstraße soll für jeweils mehrere Monate versuchsweise neu geregelt werden“, heißt es. Damit soll die „Aufenthalts- und Einkaufsqualität für die Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils verbessert werden.“
Grelckstraße: Geschäftsbetreiber sauer über Verkehrslabor
Das Herz von Lokstedt wird noch autoärmer! Seit Ende November ist die Grelckstraße im Hamburger Nordwesten zu einem Verkehrslabor geworden: Unter der Woche durften die Autos hier nur noch stadteinwärts fahren, am Wochenende war die Durchfahrt sogar gesperrt. Jetzt soll die zweite Phase starten und die Straße sich fast komplett in eine Fußgängerzone verwandeln – trotz Proteste der Ladeninhaber und der explodierten Kosten.
Als Basis für die Umgestaltung der Straße dient ein Beschluss der Bezirksversammlung Eimsbüttel: „Der Verkehr in der Grelckstraße soll für jeweils mehrere Monate versuchsweise neu geregelt werden“, heißt es. Damit soll die „Aufenthalts- und Einkaufsqualität für die Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils verbessert werden.“
Grelckstraße: Geschäftsbetreiber sauer über Verkehrslabor
Anfang März traf die MOPO vor Ort auf viele wütende Gewerbetreibende. Einige sahen sogar ihre Existenz gefährdet. „Am Wochenende ist es bei mir inzwischen richtig tot“, sagte Tan Kiet Le, Inhaber des Sonnenstudios „Bobby’s SunClub“. „Meine Kunden kommen großteils mit dem Auto. Wenn sie keinen Parkplatz finden, dann müssen sie im Kreis fahren, darauf hat keiner Lust.“ Ähnliche Aussagen beim ansässigen Kiosk, in der Apotheke und dem Restaurant.
Zusammen starteten sie eine Umfrage. Dort konnte angekreuzt werden, welche Verkehrsführung sich die Kunden wünschen. Laut Apotheken-Chef Steffen Momme nahmen daran knapp 800 Lokstedter teil. Der Großteil möchte demnach, dass alles so bleibt, wie es ist. „Das Teilstück der Grelckstraße ist bereits verkehrsberuhigt und wurde bisher friedlich und gleichberechtigt von den Verkehrsteilnehmern genutzt“, sagt Momme der MOPO.
Lokstedt: Grelckstraße soll zur Fußgängerzone werden
Doch der Protest nutzt nichts, nun soll im Mai die zweite alternative Verkehrsführung getestet werden: Eine Fußgängerzone. Der ursprüngliche Plan, der eine Durchfahrt nur für Lieferverkehr und Radfahrende vorsah, ist von den Eimsbütteler Grünen allerdings geändert worden. Am Montag wollen sie im Ausschuss ein neues Modell vorstellen: Demnach soll auch Anwohnern und Besuchern, die dort einkaufen wollen, die Durchfahrt erlaubt werden. Ein klares Entgegenkommen gegenüber den Geschäftstreibenden.
Tatsächlich stand die Fortführung des Projekts zwischendrin auf der Kippe. Im April war bekannt geworden, dass die eingeplanten Kosten für das Verkehrsprojekt von 190.000 Euro auf 250.000 Euro steigen. Laut den Grünen sei ein Abbruch aber nicht sinnvoll. „Die zweite Phase kostet laut Bezirksamt nur einen Bruchteil der ersten Phase – sie nicht durchzuführen wäre Verschwendung der bisher aufgebrachten Mittel und Arbeiten!“, erklärt Sebastian Dorsch, Grünen-Mitglied der Bezirksfraktion.
In der Bezirksversammlung sind die Grünen – obwohl stärkste Fraktion – seit Zerbrechen der Koalition mit der CDU im November auf wechselnde Mehrheiten angewiesen. Auch für die geplante Fußgängerzone-Light in der Grelckstraße muss sich jetzt eine finden. Nach Ablauf des Verkehrsprojekt im Herbst 2022 wird geprüft, ob eine der ausprobierten Varianten für die Grelckstraße als Dauerlösung in Frage kommt.