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  • Die Hamburger trinken mehr als die Jahre zuvor. (Symbolbild)
  • Foto: imago images/Cavan Images

Nach drei trockenen Sommern in Folge: Droht in Hamburg eine Wasserknappheit?

Die Vorstellung, den Wasserhahn aufzudrehen und da kommt kein Wasser aus der Leitung, ist beunruhigend  — aufgrund des Klimawandels aber nicht allzu abwegig. In Hamburg ist man noch weit von einem solchen Szenario entfernt, trotzdem könnten die Anlagen von „Hamburg Wasser“ an ihre Grenzen kommen.

Im Jahr 2020 erlebte die Hansestadt im August eine lange Hitzeperiode. Elf Tage in Folge stiegen die Temperaturen über die 30-Grad-Marke, das blieb natürlich nicht ohne Folgen.  Viele Pflanzen entwickelten einen „Trockenstress“.

Wasser in Hamburg: Extreme Trockenperiode in 2020

Auch die Stadtbäume litten unter der Dürre, viele von ihnen standen nicht mehr richtig im Grundwasser. „Im Grunde geht es allen Hamburger Bäumen schlecht“, urteilte damals Paul Schmid, Pressesprecher vom BUND-Landesverband Hamburg. Auch die Waldbrandgefahr stieg.

Nathalie Leroy, Geschäftsführerin von „Hamburg Wasser“, spricht von einem verschärften Druck auf den Anlagen in den Hitzeperioden. „Zwar musste Hamburg den Wasserverbrauch wie in anderen deutschen Regionen noch nicht einschränken, trotzdem wird sich der Druck auf die Ressource Wasser aufgrund des Klimawandels in den nächsten Jahren weiter erhöhen.“

Wasser in Hamburg: So viel trinken die Hamburger pro Tag

Denn der Trinkwasserverbrauch in der Hansestadt wächst: 2,2 Prozent tranken die Hamburger 2020 mehr als im Vorjahr. Das liege laut Leroy zum einen an den immer längeren Hitzeperioden aber zum anderen auch an der steigenden Einwohnerzahl. „Hamburg wächst und der Gesamtwasserverbrauch steigt dadurch an“, resümiert sie.

In der Spitze gab es laut Geschäftsführer Ingo Hannemann einen Wasserabsatz von 400.000 Kubiklitern pro Tag über 18 Tage lang. „Das entspricht einmal am Tag der gesamten Binnenalster“, so Hannemann. Das sei aber noch eine entspannte Größenordnung.

Droht in Hamburg bald eine Wasserknappheit?

Man könne durch Speicherkapazitäten für etliche Tage deutlich höhere Mengen als 450.000 Kubikliter leisten. Wenn die benötigte Menge an Wasser allerdings darüber steige und Ausfälle bei den Werken hinzukämen, könnte „Hamburg Wasser“ an seine Grenzen kommen. „Dann würden wir aufrufen, freiwillig auf das Wässern von Gärten oder Pools zu verzichten“, sagt Hannemann.

Hamburg liegt derzeit mit einem Pro-Kopf-Wasserverbrauch pro Tag von 114 Litern noch unter dem bundesweiten Durchschnitt von 124 Litern. Trotzdem betont Hannemann ausdrücklich das Wassersparen als gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

Wasserknappheit in Hamburg: Das plant „Hamburg Wasser“

„Hamburg Wasser“ will selbst voran gehen und für rund 50 Millionen Euro seine Brunnenanlagen ausbauen und sanieren. Zusätzlich soll die Effizienz bei der Wasseraufbereitung erhöht werden — per Wasserrecycling. „In unserem größten Wasserwerk in Curslack haben wir ein Verfahren entwickelt, mit dem wir unser Brauchwasser, zum Beispiel für das Reinigen der Sandfilter, recyceln und in den Aufbereitungsprozess einfließen lassen können“, erklärt Hannemann.

„Hamburg Wasser“ saniert ihre Brunnenanlagen für 50 Millionen Euro.

„Hamburg Wasser“ saniert seine Brunnenanlagen für 50 Millionen Euro.

Foto:

Hamburg Wasser

Im Wasserwerk Stellingen sollen per Nanofiltration Salze aus dem Grundwasser entfernt werden, um solche Grundwässer für die Trinkwasserproduktion in Zukunft zu nutzen.

Wasserknappheit in Hamburg: Das können wir alle tun

Auch die Hamburgerinnen und Hamburger sind dazu aufgerufen, möglichst Wasser einzusparen, besonders während der Hitzephasen. „Der Rasen muss im Hochsommer nicht unbedingt immer grün gehalten werden“, sagt Ingo Hannemann. Auch die aufblasbaren Pools im Garten sorgten für einen hohen Wasserverbrauch, genauso wie der immer vermehrte Gebrauch von Regenduschen.

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