Preis-Schock für Hamburgs E-Auto-Fahrer
Wer sich aufgrund der aktuell steigenden Spritpreise in seinem Elektro-Auto bislang entspannt zurücklehnen konnte, für den gibt es jetzt schlechte Nachrichten: Ab dem 1. Mai erhöht „Hamburg Energie“ die Stromtarife für E-Autos massiv – und zwar um saftige 69 Prozent! Wie das städtische Unternehmen diesen drastischen Schritt begründet – und wer betroffen ist.
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Wer sich aufgrund der aktuell steigenden Spritpreise in seinem Elektro-Auto bislang entspannt zurücklehnen konnte, für den gibt es jetzt schlechte Nachrichten: Ab dem 1. Mai erhöht „Hamburg Energie“ die Stromtarife für E-Autos massiv – und zwar um saftige 69 Prozent! Wie begründet das städtische Unternehmen diesen drastischen Schritt?
Betroffen sind all die Nutzer, die mit einer Ladekarte von „Hamburg Energie“ den Akku ihres Elektroautos an einer Stromtankstelle in der Hansestadt oder im Umland auffüllen. Die Kosten für den Verbrauch einer Kilowattstunde (kW) Strom steigen für „Horizont Mobil“ von 29,50 Cent auf 49,90 Cent – das entspricht umgerechnet einer Erhöhung von 69 Prozent. Das bedeutet: Bei einem größeren Elektroauto wird der Preis für eine volle Ladung von etwa 17 auf circa 30 Euro ansteigen.
E-Autos: Tarif von „Hamburg Energie“ steigt drastisch an
Zunächst hatte das „Abendblatt“ berichtet. Der neue Tarif gilt sowohl an den regulären Ladesäulen mit einer Leistung von 11 kW oder 22 kW als auch an den Schnellladesäulen mit 50 kW Ladeleistung.
Laut Hamburg Energie sind von der Preiserhöhung circa 8000 Kunden betroffen. Im Verhältnis: Ende 2021 waren knapp 4700 Elektroautos von Privatpersonen in Hamburg angemeldet. Dazu kommen 3400 von außen aufladbare Hybridautos, circa 6600 batterieelektrische Pkw und etwa 9300 Plug-in-Hybride – macht zusammen etwa 24.000. Von den neuen Ladepreisen sind gut ein Drittel betroffen.
Warum steigen die Preise an den E-Ladesäulen?
„Hamburg Energie“ begründet den drastischen Schritt unter anderem mit dem gestiegenen Strompreis: Dieser habe Anfang 2021 noch bei durchschnittlich sechs Cent pro Kilowattstunde gelegen, sei zwischenzeitlich auf 30 Cent angestiegen und bewege sich weiterhin auf einem sehr hohen Niveau, schreibt das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Die für den 1. Juli 2022 geplante Abschaffung der Erneuerbare-Energien-Umlage sei schon im neuen Preis des Tarifs berücksichtigt.
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Ein weiteres Problem kommt direkt von Hamburg selbst: Seit 2022 hat die Stadt einen „Nutzungspreis“ für die circa 1135 Ladesäulen im öffentlichen Raum eingeführt – dadurch sollte der Ausbau der E-Ladeinfrastruktur nicht mehr aus Steuermitteln subventioniert werden. „Seit Januar gelten nun zwölf Cent pro Kilowattstunde an regulären Ladesäulen und 20 Cent pro Kilowattstunden an Schnellladesäulen als Nutzungspreis, die Hamburg Energie an seine Kunden weiterberechnen muss“, argumentiert das Unternehmen.
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Alleine ist „Hamburg Energie“ mit dieser Entscheidung übrigens nicht: Auch der Hamburger Ökostrom-Anbieter „Lichtblick“ verlangt seit Februar 55 statt 42 Cent beziehungsweise 75 Cent statt wie vorher 62 Cent. Übrigens: Wer eine eigene Garage oder einen Carport besitzt, kann für das Aufladen auch eine sogenannte „Wallbox“ benutzen. Das Laden dauert zwar etwas länger – dafür zahlt man den regulären Stromtarif von eigenen Zuhause. Allerdings steigen auch diese Preise seit Jahresbeginn stark.