Beim Bier stürzte die Kneipe ein: Einen Stammgast wundert’s nicht
Feierabend, das Bier schäumt, die Stimmung ist gelöst: Am Dienstagabend sitzen der Wirt und fünf Gäste in der Kneipe „Wachtel Eck“ in Barmbek gemütlich beisammen – als plötzlich die Decke einstürzt. Am Tag nach dem Unglück trifft die MOPO vor dem Laden auf einen Stammgast: Es sei traurig, dass die Kneipe nun zu ist, erzählt er. Doch es überrasche ihn nicht: Die Decke des Ladens sei bereits in den vergangenen Monaten immer tiefer abgesackt.
Feierabend, das Bier schäumt, die Stimmung ist gelöst: Am Dienstagabend sitzen der Wirt und fünf Gäste in der Kneipe „Wachtel Eck“ in Barmbek gemütlich beisammen – als plötzlich die Decke einstürzt. Am Tag nach dem Unglück trifft die MOPO vor dem Laden auf einen Stammgast: Es sei traurig, dass die Kneipe nun zu ist, erzählt er. Doch es überrasche ihn nicht: Die Decke des Ladens sei bereits in den vergangenen Monaten immer tiefer abgesackt.
Die Decke der Kneipe liegt auf dem Tresen. Überall Schutt, Holzlatten, Reet, Draht. Das einst gemütliche „Wachtel Eck“ in der Wachtelstraße (Barmbek-Nord) wirkt, als wäre es von einem schlimmen Erdbeben heimgesucht worden. Doch nicht nur der Blick durch die Fenster zeigt, dass das Gebäude seine besten Tage hinter sich hat. Tiefe Risse ziehen sich vom Dach durch die Außenwand, der Fries über der Bar ist eingesunken. Die Polizei hat das Haus abgesperrt.
Hamburg: Dach von Kneipe stürzt ein – Haus ist unbewohnbar
„Für uns ist es schade, wieder eine Kneipe weniger in Barmbek Nord“, sagt der Stammgast, den die MOPO am Tag nach dem Einsturz vor dem Laden trifft. Er kommt seit Jahren her, kennt den Besitzer, erzählt er. „So eine Bar ist ja auch ein sozialer Treffpunkt, es geht nicht nur um Alkohol. Hierher kamen auch alte verwitwete Damen, um sich zu unterhalten.“ Eine Besucherin sei bereits 82 Jahre alt.

Am Dienstagabend hörten der Wirt und seine fünf Gäste um 20.25 Uhr plötzlich ein Knacken und Beben im Gebälk. Sie verließen sofort die Bar – zum Glück, denn nur wenig später brach die Zwischendecke des Ladens herunter. Verletzt wurde niemand. Die Feuerwehr rückte an, evakuierte das Haus und holte einen Statiker. Der erklärte die fünf Wohnungen des Hauses für unbewohnbar. Die Mieter mussten die Nacht woanders verbringen.

„Ein paar Stunden vorher war ich auch noch hier“, erzählt der Gast. Gegen 15 Uhr sei er für ein, zwei Alster vorbeigekommen – in die Bar, die er als „Handwerkertreff“ bezeichnet. Ihn wundert es nicht, dass der Schutt der Decke alles unter sich begraben hat. Er habe bereits eine Marke an die Wand gepappt, um zu messen, wie sehr die Decke absackt. Sie habe schon die letzten Monate keinen stabilen Eindruck mehr gemacht, die Verdrahtung löste sich bereits, sagt er und ergänzt: „Ich bin vom Fach.“
Wie es nun weitergeht, ist bislang unklar. Ein weiterer Statiker soll das Gebäude prüfen.