Mahnmal gegen Tierversuche ist gerettet – Aktivisten begeistert
Die „Hamburger Stadtmusikanten“ haben einen dauerhaften Standort gefunden: Das Mahnmal gegen Tierversuche soll in einer sehr bekannten Fußgängerzone aufgestellt werden, das hat die Bezirksversammlung beschlossen. Die kunstvoll gefertigte Tier-Skulptur war im Oktober 2021 plötzlich an der Alster aufgetaucht und hatte für viel Zuspruch, aber auch Kontroversen gesorgt.
Die „Hamburger Stadtmusikanten“ haben einen dauerhaften Standort gefunden: Das Mahnmal gegen Tierversuche soll in einer sehr bekannten Fußgängerzone aufgestellt werden, das hat die Bezirksversammlung beschlossen. Die kunstvoll gefertigte Tier-Skulptur war im Oktober 2021 plötzlich an der Alster aufgetaucht und hatte für viel Zuspruch, aber auch Kontroversen gesorgt.
Ein Hund, auf seinem Rücken ein Affe, darauf ein Kaninchen und ganz oben eine Ratte: Die Bronze, die die gängigsten Versuchstiere naturgetreu abbildet, war im Oktober 2021 plötzlich an der Picknickwiese an der Außenalster aufgetaucht und schnell zum beliebten Selfie-Hotspot geworden. Eine steinerne Gedenkplatte erklärt den Sinn des Kunstwerks: „Gewidmet allen Opfern der Tierversuche weltweit“, sogar chinesische Schriftzeichen sind eingraviert.
Einige Monate später, Anfang 2022, erteilte das Bezirksamt Hamburg-Nord dem Mahnmal eine Sondernutzungsgenehmigung. Nur wenige Tage später kam es zu Vandalismus: Unbekannte kippten die schwere Skulptur um. Ende 2022 lief die Sondergenehmigung aus, vergeblich versuchte die Organisation SOKO Tierschutz noch, eine Verlängerung zu erwirken.
Grüne und Linke holen Stadtmusikanten nach Altona
Schließlich wandte die Wissenschaftsbehörde sich an den Bezirk Altona und fragte mit Einverständnis der SOKO Tierschutz, ob die „Hamburger Stadtmusikanten“ nicht in Altona aufgestellt werden könnten. Grüne und Linke zeigten sich begeistert von der Idee und stellten einen entsprechenden Antrag an die Bezirksversammlung. „In Altona besteht die Tradition, weltoffen zu sein und vielseitigen Haltungen und Positionen einen Raum zu geben“, heißt es darin.
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Die Bezirksversammlung stimmte mehrheitlich zu: Die „Hamburger Stadtmusikanten“ werden in der Neuen Großen Bergstraße Höhe Hausnummer 8 am Ende des Ausganges der Unterführung ihren dauerhaften Platz finden, nahe des Altonaer Bahnhofs. Wann es soweit sein soll, wird derzeit noch verhandelt, ebenso die Frage, wer sich um die Pflege der Skulptur kümmern soll.
So viele Versuchstiere sterben in Hamburg
Ein Sprecher der SOKO Tierschutz zeigt sich erfreut: „Mitten in der Fußgängerzone beim Bahnhof Altona haben wir mit der Stadt Hamburg den neuen Platz für die Hamburger Stadtmusikanten gefunden. Dort werden sie täglich zahllose Leute sehen. Für immer.“ Altonas grüne Bezirkschefin Stefanie von Berg zur MOPO: „Es freut mich sehr, dass wir im Konsens mit der Bezirksversammlung den ‚Hamburger Stadtmusikanten‘ eine neue Heimat bieten können und dieses wichtige Mahnmal bei uns im Herzen Altonas nun auch langfristig einen würdigen Platz findet.“
Im Jahr 2019 wurden am UKE laut Senat knapp 63.500 Tiere für Tierversuche verwendet, die meisten waren Mäuse, es gab aber auch Versuche mit Frettchen, Meerschweinchen und Kaninchen.