Nach Corona-Krise: Spritpreise geben Hamburgs Taxi-Fahrern den Rest
Erst die Corona-Pandemie, jetzt explodierende Sprit-Preise: Der Hamburger Taxi-Unternehmer Werner Möllmann weiß langsam nicht mehr, wie es für ihn und seine Mitarbeiter weiter gehen soll. Mit der MOPO hat er über seine aktuelle Situation gesprochen – und welche Lösungen er für die Branche sieht. Für den Hamburger liegen diese fernab von Diesel und Benzin.
„Es ist schlecht, es ist durchgehend schlecht“, sagt Möllmann frustriert. Von seinen ursprünglich acht Taxis musste er seit Beginn der Corona-Krise schon zwei aufgeben. „Mehrere meiner Mitarbeiter sind auch weg: Zwei haben sich beruflich komplett neu orientiert, einer ist in Frührente gegangen.“ 17 Fahrer sind jetzt noch für sein Unternehmen „Taxen-Team Ladewig“ unterwegs.
Erst die Corona-Pandemie, jetzt explodierende Sprit-Preise: Der Hamburger Taxi-Unternehmer Werner Möllmann weiß langsam nicht mehr, wie es für ihn und seine Mitarbeiter weiter gehen soll. Mit der MOPO hat er über seine aktuelle Situation gesprochen – und welche Lösungen er für die Branche sieht. Für den Hamburger liegen diese fernab von Diesel und Benzin.
„Es ist schlecht, es ist durchgehend schlecht“, sagt Möllmann frustriert. Von seinen ursprünglich acht Taxis musste er seit Beginn der Corona-Krise schon zwei aufgeben. „Mehrere meiner Mitarbeiter sind auch weg: Zwei haben sich beruflich komplett neu orientiert, einer ist in Frührente gegangen.“ 17 Fahrer sind jetzt noch für sein Unternehmen „Taxen-Team Ladewig“ unterwegs.
Hamburg: Hohe Spritpreise bedrohen Taxi-Unternehmen
Er befürchtet, dass das eingebrochene Tagesgeschäft sich nicht so schnell erholen wird. „Aufgrund der reduzierten Flugreisen hat sich die Situation für uns sehr geändert“, sagt er. Nachts sei jetzt aufgrund der geöffneten Gastronomie schon wieder ein bisschen mehr los – das könne die Verluste aber nicht ausgleichen.

Dazu kommen die aufgrund des Ukraine-Krieges sprunghaft angestiegenen Preise für Benzin und Diesel von etwa 1,40 Euro auf 2,20 Euro pro Liter. „Pro Fahrzeug habe ich im Monat 250 Euro mehr an Kosten“, beziffert er – eine Kostensteigerung von etwa 60 Prozent. Kurzfristig will der Unternehmer jetzt, wo er kann, an allen möglichen Kostenschrauben drehen und zum Beispiel alle unnötigen Kilometer vermeiden.
Corona-Krise: Taxi-Bestände sinken in Hamburg
Eine MOPO-Nachfrage bei der Verkehrsbehörde ergab, dass in der Zeit zwischen dem 1. März 2020 und dem 1. März 2022 die Taxi-Bestände in Hamburg von 3175 auf 2684 geschrumpft sind. Auch die Zahl der Taxi-Unternehmen hat sich im gleichen Zeitraum von 2128 auf 1871 verringert. „Zurückzuführen ist dies primär auf den pandemiebedingten Rückgang des Tourismus in Hamburg, aber auch auf die stark zurückgegangenen Geschäftsfahrten und Fahrten vom Flughafen“, sagt Sprecher Dennis Heinert.
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Mittelfristig sieht Möllmann die Lösung für seine Branche in den Elektro-Taxis, er selbst hat schon eins von seinen sechs Fahrzeugen durch ein elektrisches Gefährt ersetzt. Möglich gemacht hat das das städtische Projekt „Zukunftstaxi“, initiiert von der Verkehrsbehörde: In zwei Runden wurden insgesamt 300 E-Taxis und 50 barrierefreie E-Taxis gefördert. Inzwischen sind bereits 141 elektrische Taxis auf den Hamburger Straßen unterwegs.
Elektromobilität als Ausweg für die Taxi-Branche?
„Der Bund muss sich diesbezüglich noch viel mehr dahinterklemmen“, fordert Thomas Lohse, Vorstand von Hansa-Taxi. „Wir müssen von den fossilen Brennstoffen weg und die Nachfrage nach Elektromobilität ist in der Branche groß. Die Förderung war superschnell vergriffen.“
Lohse fordert zudem eine künstliche Absenkung der Spritpreise auf unter zwei Euro – zumindest für Transportfahrzeuge und Taxis, die zur Daseins-Vorsorge gehörten. „Sonst bricht die aktuelle Situation den Betrieben das Genick.“

Dazu komme die geplante Erhöhung des Mindestlohns auf zwölf Euro im Oktober. „Wir begrüßen das natürlich in erster Linie“, betont Lohse. „Passiert bis dahin allerdings nichts für die Taxi-Branche, werden das sehr viele Unternehmen nicht überleben.“
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Auch Möllmann sieht den Mindestlohn als absolut notwendig an. „Sonst kann in Hamburg kein Mensch davon leben.“ Er würde sich gerne noch mehr E-Taxis bestellen, sieht das in der aktuellen Situation aber als zu riskant an und hofft auf weitere Fördertöpfe der Stadt.
Die Verkehrsbehörde befindet sich diesbezüglich noch in Gesprächen, eine Entscheidung dafür steht noch aus. Allerdings: Auch die Preise für Ladestrom werden in Zukunft noch ansteigen.