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  • Hamburger Schüler:innen schreiben das Abitur unter Corona-Bedingungen. (Symbolbild)
  • Foto: dpa

Nach Chaos um Bio-Abitur: So lief die Panne in Hamburg wirklich ab

Nach dem Chaos um das Hamburger Bio-Abi kommen weitere Details ans Licht. Während der Prüfung Anfang Mai hatte sich die Schulbehörde gemeldet, weil einige Aufgabenstellungen fehlerhaft waren. Der Fehler wurde offenbar erst nach Hinweisen aus den Schulen bemerkt, wie jetzt eine Anfrage der FDP an den Senat zeigt.

Während der Abiturprüfungen standen die Schulen unter anderem über eine Hotline mit einem Mitarbeiter der Schulbehörde in Verbindung. Insgesamt habe es 72 Hinweise zu den Aufgaben an die Hotline gegeben. Schon nach dem ersten Hinweis habe der oder die Mitarbeiter:in die Aufgaben geprüft. Gleichzeitig bediente diese eine Person die Hotline und „erarbeitete Korrekturhinweise“ für die Aufgaben.

Chaos um Hamburger Bio-Abi: nicht alle Schulen informiert

Nach Abstimmung mit der Behörde ging um 11.20 Uhr die Mail an die Schulen raus – zu diesem Zeitpunkt lief die Klausur schon mehrere Stunden. Mit vier Schulen und einem Oberstufenhaus habe es nach Angaben des Senats „vermutlich Kommunikationsprobleme“ gegeben, so dass die Information mindestens eine der Schulen nicht erreichte.

Die Aufgaben- und Materialbögen wurden ausgetauscht, aber die Fehler blieben. Erst in einem erneuten Anlauf waren die Bögen dann korrekt. Die Schulbehörde hat jetzt eine Task-Force gegründet, die aufklären soll, wie der Fehler in den Prüfungen zustande kam.

FDP: Senator Rabe sollte „nachsitzen“

Die FDP-Bürgerschaftsabgeordnete Anna von Treuenfels-Frowein kann die Panne beim Bio-Abi nicht nachvollziehen.

Die FDP-Bürgerschaftsabgeordnete Anna von Treuenfels-Frowein kann die Panne beim Bio-Abi nicht nachvollziehen.

Foto:

dpa

„Offensichtlich hat Senator Rabes Behörde bisher keinen Kontrollmechanismus, der gewährleistet, dass Aufgaben wirklich fehlerfrei an die Schulen weitergeleitet werden“, sagt die FDP-Bürgerschaftsabgeordnete Anna von Treuenfels-Frowein.

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Dass jetzt eine Task-Force eingeführt wurde, könne eine solche Kontrolle nicht ersetzen. „Da sollte Senator Rabe dringend nachsitzen und nacharbeiten, genau wie bei der Erreichbarkeit der Schulen an einem Abi-Tag: Wie kann es sein, dass vier Schulen und ein Oberstufenhaus während eines solch wichtigen Prüfungs-Vormittags nicht auf Mails reagieren?“

So erklärte die Schulbehörde den Fehler

Der Fehler im Bio-Abi sei bei der Umwandlung aus dem Textverarbeitungsprogramm „MS Word“ ins PDF-Format entstanden, teilte die Schulbehörde später mit. Insgesamt waren 2990 der rund 9900 Hamburger Abiturient:innen betroffen. Je nach Aufgabenbereich waren 10 bis 26 Prozent der Abiturprüfungen falsch.

Auch die Linke ist empört über die Abi-Panne, die Fraktion hatte schon kurz vor der FDP eine ähnliche Anfrage gestellt. „Würde ich knapp dreitausend jungen Menschen derart fahrlässig den Prüfungstag verhageln, würde ich mich schämen, entschuldigen und Demut zeigen“, sagte Sabine Boeddinghaus, bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion.

Abi-Panne: Schulbehörde gründet Task-Force zur Aufklärung

„Nichts davon in der Schulbehörde: Warum aus einer Word-Datei keine PDF-Datei gemacht werden kann, das weiß die Schulbehörde auch nach zwei Wochen nicht“, so Boeddinghaus weiter.

Während der Prüfung hatte die Behörde den Prüfungszeitraum bereits um 30 Minuten verlängert und stellte es den Schülerinnen und Schülern frei, einen Nachschreibe-Termin zu nutzen. Aus der Anfrage geht hervor: Rund 93 Prozent hätten sich für eine Bewertung entschieden, etwa sieben Prozent wollen nachschreiben.

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