Nach Bürgerprotest: Behörde stoppt komplette Baustellen-Planung!
Es war die Albtraum-Nachricht für alle Einzelhändler rund um die Wellingsbütteler Landstraße: Fünf Jahre lang sollte diese wichtige Verkehrsverbindung zwischen Alstertal und dem Ohlsdorfer Friedhof vollgesperrt werden. Aus Protest starteten sie eine Petition – jetzt will die Verkehrsbehörde umplanen.
Die Planungen des Landesbetriebs Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) sahen ursprünglich vor, die täglich von 20.000 Fahrzeugen benutzte Wellingsbütteler Landstraße ab Frühjahr 2022 komplett dicht zu machen – und damit auch die Verbindung zur Fuhlsbütteler Straße, die in die City führt. Der Grund: Neben einer Sanierung der Straße müssen vor allem Gas-, Trinkwasser-, Abwasser- und Stromleitungen erneuert werden. Sollten die Leitungen nicht erneuert werden, würde das braune Abwasser früher oder später in der Alster landen.
Händler bangen wegen Vollsperrung um Existenz
Es war die Albtraum-Nachricht für alle Einzelhändler rund um die Wellingsbütteler Landstraße: Fünf Jahre lang sollte diese wichtige Verkehrsverbindung zwischen Alstertal und dem Ohlsdorfer Friedhof vollgesperrt werden. Aus Protest starteten sie eine Petition – jetzt will die Verkehrsbehörde umplanen.
Die Planungen des Landesbetriebs Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) sahen ursprünglich vor, die täglich von 20.000 Fahrzeugen benutzte Wellingsbütteler Landstraße ab Frühjahr 2022 komplett dicht zu machen – und damit auch die Verbindung zur Fuhlsbütteler Straße, die in die City führt. Der Grund: Neben einer Sanierung der Straße müssen vor allem Gas-, Trinkwasser-, Abwasser- und Stromleitungen erneuert werden. Sollten die Leitungen nicht erneuert werden, würde das braune Abwasser früher oder später in der Alster landen.
Händler bangen wegen Vollsperrung um Existenz
Für die ansässigen Händlern in Klein Borstel ein großes Problem, denn sie fürchten bei einer Vollsperrung um ihre Existenz. Schließlich handelt es sich dort um eine Insellage, die ohne die Wellingsbütteler Landstraße nur mit großen Umwegen durch Wohngebiete erreichbar ist. „Das hier ist ein Familienbetrieb seit 1948, der Opa hat ihn gegründet. Die Kundschaft geht verloren, weil sie hier nicht mehr vorbeifahren können“, beklagte Birgit Vollstädt, Inhaberin der Bäckerei Vollstädt, gegenüber der MOPO. Auch Ali Mohammadi, dem der Imbiss „Mein Döner“ in Klein Borstel gehört, sah schwarz für sein Geschäft. „Es wird auch für Lieferanten schwer. Ich bestelle nur einmal pro Woche Ware. Nun kommt es wohl so, dass sie nur noch einmal im Monat liefern werden.“ Für die ganzen Waren hätte er gar keinen Platz.

Die Anwohner und Einzelhändler wollten das nicht einfach so hinnehmen und gründeten mehrere Bürgerinitiativen, darunter „5 Jahre Vollsperrung im Alstertal – Nein, danke“. Eine Petition wurde gestartet – mit Erfolg! Wie Dennis Krämer, Sprecher der Verkehrsbehörde, der MOPO mitteilte, habe man sich nach mehreren Gesprächen mit den Gewerbetreibenden und Anwohnern zusammen mit der Umweltbehörde dafür entschieden, die Planungen vorerst zu stoppen und zu überarbeiten.
Vollsperrung Wellingsbütteler Landstraße vorerst gestoppt
„Das Ziel ist, eine zeitoptimierte, verkehrsverträgliche und zugleich umweltschonende Umsetzung zu gewährleisten“, fasst Krämer zusammen. Diese solle zudem mit den Baumaßnahmen für die Haltestellen der U5-Ost sowie den Belangen der Anwohnenden und Gewerbetreibenden vereinbart werden. Bedeutet im Klartext: Die Planungen werden jetzt noch einmal komplett neu aufgerollt. „Ziel ist es, alle Belange und Spannungsfelder möglichst gut zu berücksichtigen und aufzugreifen“, so Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne).

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Allerdings führt laut Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) kein Weg an der Sanierung der alten Leitungen in der Wellingsbütteler Landstraße vorbei. „Es geht um die störungsfreie Grundversorgung mit Wasser, Strom und Gas, um die besondere verkehrliche Situation sowie den Schutz des wertvollen alten Baumbestandes in dem Bereich“, sagte er.
Initiativen und Behörden diskutieren über Wellingsbütteler Landstraße
Dazu haben sich Vertreter aus beiden Behörden mit den Initiativen am Mittwochabend erneut zusammengesetzt, um über Alternativen zu diskutieren. Welche Lösung die Zukunft für die Wellingsbütteler Landstraße bereit hält, ist noch unklar. Nach MOPO-Informationen werden aber bereits andere Umleitungen geprüft, Verkehrszählungen durchgeführt und die Silos noch einmal auf ihre Lebensdauer geprüft. Laut der Verkehrsbehörde bleibt die Durchfahrt für Einsatzkräfte wie Feuerwehr oder Polizei – egal bei welchem Szenario – jederzeit gewährleistet.