Nach Behörden-Posse um diese Straße: Gute Nachricht für Hamburgs Osten
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Es war eine schlechte Nachricht für alle Bewohner des Neubaugebiets Jenfelder Au: Obwohl die neue Haltestelle so gut wie fertig war, sollten durch die Straße noch jahrelang keine Busse fahren dürfen. Die MOPO berichtete im Sommer über diesen ganz besonderen Behörden-Eiertanz. Jetzt kommt tatsächlich Bewegung in die Sache – und zwar viel schneller als gedacht.
Obwohl das Neubaugebiet Jenfelder Au auf dem 35 Hektar großen Gelände der ehemaligen Lettow-Vorbeck-Kaserne im Hamburger Osten noch mitten im Bau ist, ziehen hier bereits immer mehr Menschen hin. Der Supermarkt ist schon in Betrieb, genauso wie die Kita.
Jenfelder Au: Bislang durften hier keine Busse fahren
Was dort allerdings noch fehlt, ist eine direkte Bus-Anbindung – denn bisher fahren die Linien hauptsächlich um das Gebiet herum. Dabei sollte die Anbindung schon längst fertig sein: Ab dem 24. August war geplant, die Linie 29 von Rahlstedt nach Bergedorf sowie die Linie 162 zwischen Rahlstedt und Wandsbek Markt einen Zwischenstopp an der Jenfelder Au einlegen zu lassen. Der Name der neuen Haltestelle an der Wilsonstraße: Kaskadenpark.
Doch daraus wurde nichts. Als Grund gab der der Finanzbehörde zugehörige Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) damals an, dass es sich um eine sogenannte „Baustraße“ und damit Privatgelände handele. „Der LIG haftet bei allen Schäden und ist alleinverantwortlich für die Durchsetzung der Verkehrssicherung“, erklärte Sprecherin Kerstin Willems. „Die Polizei hat keine Möglichkeit einzugreifen oder zu sanktionieren, zum Beispiel bei Verkehrsverstößen“.
Erst wenn die Straße vollständig hergestellt und an den Bezirk Wandsbek übergeben worden sei, könnten in der Wilsonstraße die Busse fahren – das sei voraussichtlich Ende 2025 der Fall. Paradox: Gleichzeitig fuhren dort schon längst Autos und Fahrräder entlang.
Jetzt doch: Ab Januar dürfen Busse an der Jenfelder Au halten
Plötzlich ging es dann aber fix. Wie die MOPO jetzt erfuhr, werden die beiden Buslinien schon ab dem 8. Januar 2024 am Kaskadenpark halten. Finanzbehörden-Sprecherin Imme Mäder bestätigte, dass der LIG als Grundeigentümer seine Zustimmung zur Nutzung der Privatstraße und Haltestelle gegeben habe. Warum das jetzt doch so schnell ging, ließ sie unbeantwortet.
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„Gut, dass dieser Posse nun ein Ende gesetzt wird und die Bewohner des Neubaugebiets endlich den lang ersehnten attraktiven Busanschluss erhalten“, kommentiert SPD-Verkehrsexperte Ole Thorben Buschhüter. Auch seine Kollegin Rosa Domm von den Grünen bezeichnet das als sehr gute Nachricht für Jenfeld. „Wir wollen allen Menschen in der Stadt ein gutes Mobilitätsangebot in ihrer direkten Nähe bieten – das gilt insbesondere für den Hamburger Osten.“