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  • Die Hamburger meiden Menschenmengen wegen der Infektionsgefahr des Coronavirus. Die Landungsbrücken sind menschenleer.
  • Foto: Florian Quandt

Nach Bayern: Kommt jetzt auch in Hamburg die Ausgangssperre?

Bislang scheinen die vom Hamburger Senat beschlossenen Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus in Hamburg weitgehend eingehalten zu werden – aber reicht das, um eine Ausgangssperre zu verhindern? In Bayern wurde nun eine Quasi-Ausgangssperre verhängt – möglich, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis andere Bundesländer nachziehen.

In Hamburg gelten seit Montag massive Einschränkungen im öffentlichen Leben: Restaurants und Gaststätten dürfen nur noch von 6 bis 18 Uhr öffnen, Spielplätze sind geschlossen, ebenso viele Geschäfte. Nur Supermärkte und andere Läden, die zur Versorgung der Menschen dienen, Apotheken, Abhol- und Lieferdienste sowie Banken dürfen weiterhin öffnen. Die Polizei kontrolliere intensiv, um die Einhaltung der Anordnungen zu prüfen, teilte ein Polizeisprecher am Freitag mit. Am Donnerstagabend und in der Nacht hätten die Beamten nur wenige Verstöße festgestellt.

Coronavirus: Kommt jetzt auch in Hamburg die Ausgangssperre?

In Bayern dürfen die Bürger von Samstag an die Wohnung nur noch für den Weg zur Arbeit, für notwendige Einkäufe, Arzt- und Apothekenbesuche, Hilfe für andere und Besuche von Lebenspartnern verlassen. Auch Sport und Bewegung an der frischen Luft bleibt erlaubt – allerdings nur alleine oder mit den Personen, mit denen man zusammenlebt. Wäre diese Regelung auch für Hamburg denkbar?

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Die Hamburger Polizei sieht sich personell gut für die Coronakrise gerüstet. „Wir haben teilweise mehr Polizeibeamte auf der Straße als sonst“, sagte ein Sprecher der Deutschen Presseagentur. Er stellte klar, dass dennoch weiterhin alle Dienststellen besetzt seien und bestätigte, dass wegen Verstößen gegen die Allgemeinverordnung Strafanzeigen gestellt worden seien – eine Zahl nannte er nicht. Insgesamt halte sich die Mehrzahl der Hamburger aber an die neuen Regeln. „Um 22.00 Uhr ist wirklich nichts mehr los. Der überwiegende Teil der Bevölkerung ist kooperativ.“

Coronavirus in Hamburg: Wochenmärkte weiterhin gut besucht

Wegen der Corona-Krise erleben die Wochenmärkte der Stadt unterdessen großen Zulauf. „Ich gehe jetzt viel lieber auf dem Markt einkaufen, weil das Gemüse dort nicht so oft angefasst wird wie im Supermarkt“, sagte Frauke Putensen, die am Freitag auf dem Isemarkt unterwegs war. Die meisten Menschen hielten den Sicherheitsabstand in den Warteschlangen vor den Verkaufsständen ein, manche Händler hatten dafür extra Bereiche auf dem Boden markiert. Einige hatten ihre Stände umgebaut, um mehr Abstand zu den Kunden zu haben, andere trugen Atemschutzmasken.

Dass sich die Hamburger also weitestgehend daran halten, nach Möglichkeit zu Hause zu bleiben, erhöht die Chancen eine Ausgangssperre umgehen zu können. Dennoch wird die Lage jeden Tag wieder neu bewertet. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will am Sonntagabend, 22. März, mit den Ministerpräsidenten der Länder in einer Telefonkonferenz beraten. Dabei dürfte es auch darum gehen, ob und wann Ausgangssperren verhängt werden sollen. Der Sonnabend soll dabei ein wegweisender Tag für diese Entscheidung werden. (dpa/mhö)

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