Polizisten bei dem Opfer der Beißattacke. Später wurde die Frau ins Krankenhaus gebracht.
  • Polizisten bei dem Opfer der Beißattacke. Später wurde die Frau ins Krankenhaus gebracht.
  • Foto: Hamburg-News

Nach Attacke in Hamburg: Peta fordert Hundeführerschein für alle Besitzer

Eine Frau wurde am vergangenen Sonntag im Fischers Park in Altona-Nord von einem freilaufenden Hund angefallen und verletzt. Die Polizei ermittelt gegen die Halterin. Nun hat die Tierschutzorganisation Peta einen Hundeführerschein für alle Besitzer in der Hansestadt gefordert.

„Meist liegt das Problem nicht beim Hund, sondern am anderen Ende der Leine“, so Monic Moll, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei Peta. Viele Halter könnten Verhalten, Signale und Körpersprache des Tieres nicht richtig deuten und einschätzen. „Somit ist die wahre Ursache für Beißattacken bei ihnen zu suchen und nicht beim Hund.“

Nach Attacke in Hamburg: Peta fordert Hundeführerschein

Die Sprecherin ist sich sicher: Jeder Hunde, der falsch gehalten oder behandelt wird, könne zu einer Gefahr für Mensch und Tier werden – „unabhängig davon, ob er einer ‚Rasse‘ angehört oder ein ‚Mix‘ ist“.


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Daher spricht sich die Organisation nun für die Einführung des sogenannten Hundeführerscheins aus. Er sieht vor, dass künftige Halter bereits vor Aufnahme eines Hundes einen Theoriekurs absolvieren und sich Fachwissen über die tiergerechte Haltung sowie die Kommunikation mit den Tieren aneignen. Auch ein Praxisseminar gehört zum Abschluss.

„Dieser Nachweis kann sicherstellen, dass Halter, fachkundig mit dem Tier umgehen und Signale des Vierbeiners richtig deuten“, glaubt Moll. Eine funktionierende Kommunikation sei unerlässlich, „um Beißvorfälle zu verhindern“.

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In Niedersachsen, Berlin und Bayern wurden bereits Hundeführerscheine eingeführt, dort seien laut Peta die Zahlen der Angriffe deutlich nach unten gegangen. Der Schein habe noch einen weiteren Vorteil: „Er kann Menschen, die sich noch nicht ausführlich mit der Hundehaltung auseinandergesetzt haben, von einem Impulskauf abhalten“, sagt Moll. Jedes Jahr würden 80.000 Hunde in deutschen Tierheimen landen, darunter sehr viele Tiere, die unüberlegt „angeschafft“ wurden.

Der Appell Petas: „Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten.“

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