Hamburg: Sieben Messerstiche – da lag sein Bekannter tot auf der Wiese
Arunas B. (39) sitzt wieder als Angeklagter vor Gericht. Er soll einen 45-Jährigen in einer Grünanlage in Hamburg erstochen haben. Vor zwei Jahren wurde er in diesem Fall vom Landgericht Hamburg freigesprochen. Doch am Dienstag begann der Prozess erneut.
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Arunas B. (39) sitzt wieder als Angeklagter vor Gericht. Er soll einen 45-Jährigen in einer Grünanlage in Hamburg erstochen haben. Vor zwei Jahren wurde er in diesem Fall vom Landgericht Hamburg freigesprochen. Doch am Dienstag begann der Prozess erneut.
B. hat schulterlanges, dunkelblondes Haar, trägt ein Holzfällerhemd. Er schaut auf den Boden, als die Richterin den Saal 237 im Landgericht Hamburg am Sievekingplatz (Neustadt) betritt. Er steht nicht auf, wie es alle anderen tun. Erst als sie ihn auffordert, erhebt B. sich.
Der 39-jährige Litaue zieht an den Haaren seines Bartes, als die Anklageschrift vorgelesen wird. Eine Dolmetscherin übersetzt, Deutsch versteht er nicht. Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft lautet: Totschlag.
Hamburg: 45-Jähriger tot aufgefunden
B. wird beschuldigt, einen 45-Jährigen im April 2020 im Park an der Amsinckstraße/Ecke Billhorner Brückenstraße (Hammerbrook) mit sieben Messerstichen getötet zu haben. Das Tatmesser soll zehn Zentimeter lang gewesen sein.
Ein Passant fand den leblosen Körper des 45-jährigen Mannes am Nachmittag des 11. April 2020 im Park. Laut Staatsanwaltschaft kann der Tatzeitraum nicht genau bestimmt werden – er liege zwischen dem 7. und dem 11. April. Auch die Hintergründe der Tat seien unklar. Der Angeklagte möchte sich nicht äußern, teilt sein Anwalt am Dienstagmittag vor Gericht mit.
Wochenlang fahndeten die Beamten nach dem mutmaßlichen Täter. Die Polizei veröffentlichte damals ein Foto des Toten, setzte zusammen mit der Staatsanwaltschaft eine Belohnung für Hinweise aus. Schließlich führte die Spur zu dem 39-Jährigen.
Diese Beziehung hatten der mutmaßliche Täter und das Opfer zueinander
Der mutmaßliche Täter und das Opfer sollen sich gekannt haben. B. soll sein Opfer damals in einem Winternotprogramm kennengelernt haben. Die beiden Männer teilten sich dort ein Zimmer.
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Ende 2020 wurde der Prozess mit dem Angeklagten B. schon einmal verhandelt. Das Landgericht Hamburg sprach ihn im am 30. November 2020 frei. Die Staatsanwaltschaft ging daraufhin in Revision.
Nun geht der Prozess in eine zweite Runde. Am 28. Oktober soll es ein Urteil geben. Insgesamt wurden fünf Verhandlungstage angesetzt. Am Mittwoch, den 5. Oktober, findet der zweite Prozesstermin statt.