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  • In der Kita Jenfelder Au in Hamburg hat es einen Corona-Ausbruch gegeben. 
  • Foto: picture alliance/dpa

Mutter erhebt Vorwürfe: Corona-Ausbruch in Kita – ist das Gesundheitsamt schuld?

Jenfeld –

Bei Corona-Ausbrüchen in Einrichtungen stellt sich die Frage: Wird nur eine Abteilung in Quarantäne geschickt – oder gleich alles dicht gemacht? Die Antwort darauf kann entscheidend sein, denn der Grat zwischen der unnötigen Lahmlegung eines Betriebs und einer Ausbreitung des Virus durch Fehleinschätzungen ist schmal.

Nach einem Corona-Ausbruch in der Kita Jenfelder Au wurde am 8. März nur ein Teil des Kindergartens geschlossen. Das Gesundheitsamt hatte das so angeordnet. Eine Mutter kritisiert diese Vorgehensweise. „Nach dem Ausbruch hieß es eigentlich, alle sollen in Quarantäne. Die Kita hätte gern komplett geschlossen, weil sich ja auch mal jemand in den anderen Bereich verirren kann“, so die zweifache Mutter, die anonym bleiben möchte, zur MOPO. Die Kita Jenfelder Au ist in einen Elementar- und einen Krippenbereich gegliedert.

Corona-Ausbruch in Hamburger Kita – ist das Gesundheitsamt schuld?

Nach einer Massentestung des Elementarbereichs wurde auch nur dieser in Quarantäne geschickt – die Krippe blieb auf Anordnung des Gesundheitsamts geöffnet. Für die Mutter ist das unverständlich. „Ich finde das fahrlässig. Zudem verzögert sich bei weiteren positiven Fällen ja auch die Quarantäne-Zeit nach hinten heraus und die Kita muss länger geschlossen bleiben als nötig.“ Erst nachdem eine Woche später alle übrigen Personen getestet worden seien und es einen weiteren bestätigten Fall gab, wurde die Kita komplett geschlossen.

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Das zuständige Gesundheitsamt steht zu seiner Entscheidung. „Nach den ersten Ermittlungsergebnissen war eine komplette Schließung der Einrichtung nicht gerechtfertigt“, so eine Sprecherin des Bezirksamts Wandsbek auf MOPO-Nachfrage. Wegen der guten Isolation zwischen Elementar- und Krippenbereich habe es keine Hinweise auf Infektionen in der Krippe gegeben.

Corona-Ausbruch in Kita: Das sagt das Gesundheitsamt 

Die erst bei einer zweiten Massentestung positiv getestete Mitarbeiterin sei nicht offiziell in der Krippe tätig, aber mit Personen aus dem Bereich in Kontakt gewesen. Daraufhin habe man auch diese Gruppe in Quarantäne geschickt, so die Sprecherin weiter. Die Frage, wie viele sich insgesamt bei dem Corona-Ausbruch angesteckt haben, blieb unbeantwortet. Mittlerweile ist der Elementarbereich der Kita wieder geöffnet.

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