Hamburg baut neue Schule für 48 Millionen Euro – mit ganz besonderem Konzept
Die Stadt Hamburg will in den nächsten Jahren 44 neue Schulen bauen und etwa 100 Schulen erweitern. Denn die Schülerzahl wächst permanent, besonders stark zuletzt durch geflüchtete Familien aus der Ukraine. Eine der neuen großen Schulen der Stadt wird nun in Lohbrügge entstehen, für 48 Millionen Euro. Das Konzept lautet: bewegen statt sitzen. Eine große Erweiterung ist zudem beim Charlotte-Paulsen-Gymnasium in Wandsbek geplant.
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Die Stadt Hamburg will in den nächsten Jahren 44 neue Schulen bauen und etwa 100 Schulen erweitern. Denn die Schülerzahl wächst permanent, zuletzt besonders stark durch geflüchtete Familien aus der Ukraine. Eine der neuen großen Schulen der Stadt wird nun in Lohbrügge entstehen, für 48 Millionen Euro. Das Konzept lautet: bewegen statt sitzen. Eine große Erweiterung ist zudem beim Charlotte-Paulsen-Gymnasium in Wandsbek geplant.
Die neue Stadtteilschule wird in der Leuschnerstraße (Lohbrügge) gebaut, mitsamt einer Dreifeld-Sporthalle. Dabei wird gleich in großem Maßstab gedacht. Die Schule ist für 880 Schüler gedacht und startet fünfzügig. 80 Lehrerinnen und Lehrer werden dort arbeiten. Gemeinsam mit der angrenzenden Grundschule wird sie zukünftig eine neue Langformschule von der Vorschule bis zum Abitur bilden. Der Baubeginn ist 2024, Fertigstellung 2027.
Schulsenator Ties Rabe (SPD): „Besonders freut mich, dass die neue Stadtteilschule mit der benachbarten Grundschule zu einer gemeinsamen Schulgemeinschaft zusammenwächst. Die Schülerinnen und Schüler können so ohne Wechsel und Brüche von der Vorschule bis zum Abitur an ihrer Schule bleiben.“
Neue Stadtteilschule von der Grundschule bis zum Abitur
Auf dem Gebäudekomplex soll auch ausreichend Platz sein für eine Mensa und eine Schul- und Vitalküche. Die angefügte Dreifeld-Sporthalle ist mit einer Fläche von 1.760 Quadratmetern geplant.
Die Stadtteilschule wird aus drei quadratischen Gebäuden bestehen. Alle Gebäude sollen unterschiedlich hoch sein und unter anderem durch eingegliederte „grüne Klassenzimmer“ draußen viele freie Lernlandschaften schaffen. Auf die Gebäude kommt eine Photovoltaik-Anlage und die Dächer werden teils begrünt sein.
Das Motto „bewegte Stadtteilschule“ steht bei diesem Projekt laut Schulbehörde im Vordergrund und der Schulalltag wird sich weg von der klassischen Sitzschule hin zu einem Ablauf mit mehr Bewegung orientieren. Die Stadtteilschule hat auch bereits einen Schulleiter, Thomas Lutter. „Wir haben wir als erste Schule in Lohbrügge die Möglichkeit, eine Schule für alle von der Vorschule bis zum Abitur anzubieten. Die Schlüsselkompetenzen Kommunikation, Kollaboration, Kreativität und kritisches Denken stehen hier im Vordergrund.
Erweiterung für Charlotte-Paulsen-Gymnasium Wandsbek
Das Charlotte-Paulsen-Gymnasium in Wandsbek wird für 27 Millionen Euro erweitert. Die Schule erhält ein neues Klassenhaus und zwei Zweifeld-Sporthallen, eine bestehende Turnhalle wird zur Mensa umgebaut. Möglich wird diese Erweiterung, weil der benachbarte Wandsbeker Turnerbund einen Teil seines Grundstücks an die Schule abgibt. Die Vereinssportler erhalten im Gegenzug ein neues Vereinshaus von der Stadt.
Das neue Klassenhaus an der Bovestraße nimmt mit seiner Ziegelfassade laut Behörde Rücksicht auf die umgebende historische Nachbarschaft und passt sich auch in den denkmalgeschützten Bestand mit seinen sechs Einzelgebäuden auf dem Schulgelände ein. Mit rund 3.200 Quadratmetern bietet es Platz für insgesamt 23 Klassenräume, die in teils offenen, teils geschlossenen Lernlandschaften entstehen.
Historische Turnhalle wird zur Mensa umgebaut
Anders als ursprünglich vorgesehen kann auch die historische Turnhalle auf dem Grundstück erhalten bleiben. Sie wird zur Mensa mit Vitalküche umgebaut, in der frisch gekocht werden kann und bietet den aktuell 850 Schülerinnen und Schülern zukünftig Platz zum Essen.
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Nach aktueller Planung werden die Baumaßnahmen Ende 2024 starten und in mehreren Abschnitten unterteilt bis 2028 laufen. Zunächst sollen die Sportgebäude entstehen. Erst nach der Fertigstellung der neuen Sporthalle wird die Bestandssporthalle zur Mensa umgebaut, so dass weder für den Turnerbund noch für die Schule Sportzeiten ausfallen.
Parallel zur Entstehung der Mensa soll das neue Vereinshaus gebaut werden, um Synergien im Baubetrieb zu nutzen. Zuletzt wird das neue Klassenhaus an der Bovestraße errichtet, das spätestens 2028 fertig sein soll.