• Künstliche angelegte Seen helfen, das durch den Torfabbau geschädigte Moor zu renaturieren
  • Foto: Getty Images/EyeEm

MOPO-Wander-Serie: Auf Wolke sieben im Himmelmoor

Im Himmelmoor bei Quickborn geht man nicht, man schwebt. Naja, nicht ganz, aber das Wandern auf weichem Torfboden kommt dem Gefühl des leichten Abgehobenseins schon ziemlich nah. Und so sind die etwa fünf Kilometer fast im Fluge vergangen, und auch die größere Außenrunde durch diese eindrucksvolle Landschaft ist leicht zu schaffen.

Sehenswert und abwechslungsreich ist das vom Torfabbau geprägte Moor, das ehemals das größte Hochmoor Schleswig-Holsteins war und jetzt unter Naturschutz steht. Verlaufen kann man sich hier nicht, denn es ist streng verboten, den mit einem Krötensymbol ausgeschilderten Moorrundweg zu verlassen. Das hat vor allem einen Grund: Das Himmelmoor ist nicht nur ein Paradies für Naturliebhaber, sondern auch für Schlangen. Giftige Kreuzottern (Hunde anleinen!) gibt es hier, aber auch harmlose Schlingnattern. Der braune Torfboden, der sich bei Sonnenschein schnell erwärmt, ist für die scheuen Reptilien ein optimaler Lebensraum. Manchmal liegen die Schlangen auch zusammengerollt auf dem Weg, also aufpassen, wohin man tritt.

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Am Torfwerk startet die Moor-Tour. Ausrangierte Loren erinnern an die Zeit, als hier noch Raubbau an der Natur betrieben und Torf gestochen wurde. Erst vor zwei Jahren wurde der Abbau für immer beendet. Angelegte künstliche Wasserbecken helfen, das ursprüngliche Moor zu renaturieren – mit Erfolg. Libellen schwirren über den Teichen, Krickenten und Brachvögel haben sich genauso wie die Grau- und Kanadagänse längst eingelebt. Rotmilane und Bussarde drehen ihre Kreise.

Himmelmoor: Eine Attraktion für Familien

Durch Birkenwäldchen führt der Weg über braune, weite Torfflächen, einen kleinen Aussichtshügel mit Bank und Blick über die Wasserbecken gibt es auch. Schilder am Wegesrand klären über Flora und Fauna im Moor auf.

Plötzlich ein Geräusch, irgendetwas rumpelt in der Ferne, wird lauter und kommt also näher. Tatsächlich, die kleine Torfbahn fährt wieder! Heute wohl nur zur Probe, aber demnächst wieder regelmäßig. Vor allem für Familien mit kleineren Kindern eine besondere Attraktion.

Der Rundweg durch das Himmelmoor dauert etwa zwei Stunden

Der Rundweg durch das Himmelmoor dauert etwa zwei Stunden

Foto:

Sabine Korzuschek

Ein Pärchen hat es sich auf einer Bank zwischen Wollgras und Binsen gemütlich gemacht und packt den Proviant aus. Picknick mit Moorblick, das hat schon was. Rauchen ist übrigens – genau wie das Verlassen der Wege – allerstrengstens verboten. Ein Moorbrand wäre eine Katastrophe. Joggen und Radfahren ist aber erlaubt im Hochmoor, das zu jeder Tageszeit reizvoll ist. Ganz besonders aber in den frühen Morgen- und Abendstunden. Dann hat man das Moor für sich allein. Ein bisschen gruselig ist das, aber zugleich auch wunderschön.

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