Räder bis 15.000 Euro! Luxus-Fahrradladen zieht in prominente City-Lage
Der Fahrrad-Boom hält auch zwei Jahre nach Beginn der Corona-Krise unvermindert an: Die Nachfrage ist riesig, der Markt wächst. Direkt am Jungfernstieg hat ein Fahrradladen über zwei Etagen mit einem Angebot der amerikanischen Premiummarke „Specialized“ eröffnet. Hier gibt es Fahrräder bis zu 15.000 Euro. Bei einem Besuch vor Ort erklärt Geschäftsführer Hendrik Schmidt der MOPO, wie Räder das Auto in Zukunft in der Großstadt ersetzen können.
„Hier hängen dann die Räder an der Wand, vor dieser riesigen Disco-Beleuchtung werden die Mountain-Bikes platziert.“ Vor der Eröffnung vergangene Woche konnte man nur erahnen, wie der 700 Quadratmeter große Laden einmal aussehen soll. Noch hingen hier Kabel lose von der Wand, überall lagen Bretter herum und etliche Handwerker wuselten durch die zwei Stockwerke. Hendrik Schmidt ist Geschäftsführer von „Concept Cycles Hamburg (CCHH)“ und bereits im Herbst 2020 testweise in die Innenstadt am Großen Burstah gezogen, nachdem sein altes Geschäft in der Kollaustraße in Lokstedt im August 2020 vollständig ausgebrannt war.
Hamburg: Luxus-Fahrradladen zieht an den Jungfernstieg
Der Fahrrad-Boom hält auch zwei Jahre nach Beginn der Corona-Krise unvermindert an: Die Nachfrage ist riesig, der Markt wächst. Direkt am Jungfernstieg hat ein Fahrradladen über zwei Etagen mit einem Angebot der amerikanischen Premiummarke „Specialized“ eröffnet. Hier gibt es Fahrräder bis zu 15.000 Euro. Bei einem Besuch vor Ort erklärt Geschäftsführer Hendrik Schmidt der MOPO, wie Räder das Auto in Zukunft in der Großstadt ersetzen können.
„Hier hängen dann die Räder an der Wand, vor dieser riesigen Disco-Beleuchtung werden die Mountain-Bikes platziert.“ Vor der Eröffnung vergangene Woche konnte man nur erahnen, wie der 700 Quadratmeter große Laden einmal aussehen soll. Noch hingen hier Kabel lose von der Wand, überall lagen Bretter herum und etliche Handwerker wuselten durch die zwei Stockwerke. Hendrik Schmidt ist Geschäftsführer von „Concept Cycles Hamburg (CCHH)“ und bereits im Herbst 2020 testweise in die Innenstadt am Großen Burstah gezogen, nachdem sein altes Geschäft in der Kollaustraße in Lokstedt im August 2020 vollständig ausgebrannt war.
Hamburg: Luxus-Fahrradladen zieht an den Jungfernstieg
Das Konzept mit den Rädern und Produkten der kalifornischen Marke „Specialized“ hat sich dort bewährt, trotzdem ziehen Schmidt und seine 30 Mitarbeiter noch einmal zum Jungfernstieg um. „Wir konnten uns am Großen Burstah nicht mit dem Vermieter einigen“, erzählt der 47-Jährige. Außerdem sei die Lage hier noch einmal um einiges besser. Auch andere Anbieter gefragter Fahrradmarken haben in den vergangenen Jahren in Hamburg ihre Stores eröffnet, wie u.a. Canyon.

Preislich geht es in Schmidts Geschäft ab 300 Euro für ein Kinderfahrrad los. Erwachsenen müssen mindestens 600 berappen. „Das wäre dann zum Beispiel ein Einstiegs-City-Rad“, erklärt Schmidt. „Das teuerste Bike, das wir haben, kostet 15.000 Euro. Das ist dann auf die richtigen Profis zugeschnitten.“ Dort bezahlten die Kunden dann nicht nur für das Bike, sondern zusätzlich für die Innovation und Technik dahinter. Auch die Nachfrage nach Equipment rund um Fahrrad zieht an. Die Menschen beschäftigen sich mehr mit dem Thema Rad.
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Der 2021 veröffentlichte Fahrrad-Monitor des Bundesverkehrsministeriums bestätigt den anhaltenden Fahrrad-Boom: Demnach denken aktuell rund 16 Millionen Deutsche über den Kauf eines Fahrrads nach. Damit aber tatsächlich mehr Personen das Fahrrad nutzen, brauche es einige Bedingungen: Mehr Radwege bauen (57 Prozent), bessere Trennung zwischen Radfahrern und Autos (53 Prozent) sowie zwischen Radfahrern und Fußgängern (45 Prozent), mehr Schutz- und Radfahrstreifen (43 Prozent), sichere Fahrrad-Abstellanlagen (41 Prozent) und mehr Fahrradstraßen (39 Prozent).

„Wir wollen, dass das Fahrrad eine echte Alternative zum Auto in der Großstadt wird. Zum Beispiel wiegen unsere E-Bikes inzwischen nur noch 15 Kilogramm, sodass sie problemlos in den vierten Stock getragen können“, sagt Hendrik Schmidt. Mithilfe von staatlichen Förderungen wie Job-Leasing müssten die Kunden zudem die 3500 Euro für ein E-Bike auch nicht mehr direkt bar auf den Tisch knallen, sondern könnten das über mehrere Jahre abbezahlen.

Schmidt plant noch einen Schritt weiter: „Wir wollen in Zukunft eine Mobilitätsgarantie beim Kauf anbieten. Wenn dein Fahrrad kaputt geht, rufst du an und kriegst während der Reparatur dann ein Alternativ-Rad gestellt.“ Service- und Werkstattbetrieb sind übrigens nicht mit zum Jungfernstieg gezogen, sondern in die Meisestraße in Barmbek. Auf dem 1500 Quadratmeter großen Gelände gibt es einen großen Hinterhof für Probefahrten – denn die sind am Jungfernstieg nicht möglich. „Mein Traum wäre es ja, Probefahrten um die Alster anzubieten“, sagt Schmidt und grinst dabei.
Hamburg baut das Radverkehrsnetz aus

Die Stadt Hamburg arbeitet kräftig am Ausbau der Infrastruktur für Radfahrer: Im vergangenen Jahr wurden die ersten Protected Bikelanes in Harburg und an der Esplanade eröffnet. Das sind baulich vom Kfz-Verkehr getrennte Radwege. Auch der Ausbau der Velorouten und Fahrradstraßen geht voran. So wird der Ottensen-Teil der Veloroute 1 laut Bezirk Altona bis Mitte März fertiggestellt. Ein Mosaikstein auf dem Weg zur Mobilitätswende – das freut nicht nur die Radladenbesitzer wie Hendrik Schmidt.