Er leuchtet im Dunkeln: Dieser Radweg könnte bald nach Hamburg kommen
Er macht Strom und Straßenlaternen überflüssig und bringt trotzdem Licht ins Dunkle: Der selbstleuchtende Fahrradweg. In mehreren europäischen Städten ist er schon seit Jahren Realität, jetzt könnte er auch nach Hamburg kommen. Als erster Bezirk wäre Eimsbüttel möglich, dort setzt sich die SPD für einen Modellversuch ein.
Vorbild ist unter anderem der Fahrradweg „Van Gogh-Roosegaarde Bicycle Path“, der bereits seit 2015 Radlern nahe des niederländischen Eindhoven den Weg weist. Optisch erinnert er an das weltberühmte Gemälde „Sternennacht“ von Vincent van Gogh, entwickelt vom Designer Daan Roosegaarde. Bei Dunkelheit beginnt der 600 Meter lange Radweg grün zu leuchten.
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Er macht Strom und Straßenlaternen überflüssig und bringt trotzdem Licht ins Dunkle: Der selbstleuchtende Fahrradweg. In mehreren europäischen Städten ist er schon seit Jahren Realität, jetzt könnte er auch nach Hamburg kommen. Als erster Bezirk wäre Eimsbüttel möglich, dort setzt sich die SPD für einen Modellversuch ein.
Vorbild ist unter anderem der Fahrradweg „Van Gogh-Roosegaarde Bicycle Path“, der bereits seit 2015 Radlern nahe des niederländischen Eindhoven den Weg weist. Optisch erinnert er an das weltberühmte Gemälde „Sternennacht“ von Vincent van Gogh, entwickelt vom Designer Daan Roosegaarde. Bei Dunkelheit beginnt der 600 Meter lange Radweg grün zu leuchten.
Leuchtender Radweg im Dunkeln: Wie funktioniert das?
Dabei ist das Projekt weit mehr als eine Kunstinstallation. Denn der Radweg ist nicht nur ein Blickfang, sondern sorgt gleichzeitig für mehr Sicherheit. Möglich macht das ein spezieller Fahrbahnbelag, der aus einer fluoreszierenden Farbe besteht. Dieser speichert tagsüber das Sonnenlicht und nachts leuchten die gefärbten Steine den Radfahrern dann den Weg. Dadurch ist kein zusätzliches Licht mehr erforderlich.
„Angesichts des Klimawandels und der aktuellen Energiekrise sind wir aufgerufen, auch solche innovativen Ansätze zu verfolgen“, sagt Janina Satzer, SPD-Abgeordnete aus Eimsbüttel und Initiatorin des Antrags, der der MOPO exklusiv vorliegt. „Der fluoreszierende Belag erhöht nicht nur die Sichtbarkeit im Dunkeln, er kommt auch völlig ohne Strom aus.“ Unter bestimmten Bedingungen könne auf diese Weise sogar Energie bei der Straßenbeleuchtung eingespart werden.
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Die Idee also zusammengefasst: Strom sparen und mehr Menschen in Hamburg vom Umstieg aufs Fahrrad überzeugen. Dabei ist das Projekt nicht nur auf Radwege begrenzt, sondern kann auf Zebrastreifen, Fußgängerwege und Autofahrbahnen ausgeweitet werden. Die Leuchtfähigkeit des Materials soll bei bis zu 20 Jahren liegen.
In Europa testen mehrere Länder leuchtende Radwege
Auch England, Ungarn und Polen verfolgen bereits seit mehreren Jahren diesen Ansatz. Die polnische Stadt Lidzbark Warminski bei Danzig testet seit 2017 einen Asphalt, der nach Einbruch der Dunkelheit in leuchtendem Blau erstrahlt. Auch hier gilt: Tagsüber speichert der Belag schon bei einer Stunde Tageslicht genügend Energie, um nachts über acht Stunden Helligkeit zu spenden.
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Laut den Erfindern des ortsansässigen Instituts TBA (Instytut Badań Technicznych) eignet sich das Material auch für abgelegene Straßen, in denen zum Beispiel wegen der dort lebenden Tiere keine Straßenlaternen aufgestellt werden können.
Bisherige Tests, auch im Winterbetrieb, seien erfolgreich verlaufen. Deshalb will die SPD unbedingt einen Modellversuch nach Eimsbüttel bringen und an einer „geeigneten Stelle“ umsetzen. Laut Satzer könnten das zum Beispiel gefährliche Kreuzungen sein, also Velorouten, oder auch abgelegenere Gebiete. Über den Antrag wird am Donnerstag in der Bezirksversammlung entschieden.