„Geschützte Kreuzung“: Hier plant Hamburg eine Verkehrs-Revolution
Nach fünf Jahren wird das Hamburger Bündnis für Radverkehr umgeschrieben in das Bündnis für Rad- und Fußverkehr. Die Idee dahinter: Auch Fußgänger sollen in der Hansestadt endlich mehr Aufmerksamkeit bekommen. Nun steht aber erstmal der Umbau einer Kreuzung in Billstedt nach niederländischem Vorbild an.
Im Detail geht es dabei um die stark befahrene Kreuzung im Hamburger Osten an der Billstedter Hauptstraße Ecke Schiffbeker Weg. Dort wird derzeit geprüft, ob eine sogenannte geschützte Kreuzung – „Protected Intersection“ genannt – möglich wäre. Es wäre die erste geschützte Kreuzung Hamburgs.
Nach fünf Jahren wird das Hamburger Bündnis für Radverkehr umgeschrieben in das Bündnis für Rad- und Fußverkehr. Die Idee dahinter: Auch Fußgänger sollen in der Hansestadt endlich mehr Aufmerksamkeit bekommen. Nun steht aber erstmal der Umbau einer Kreuzung in Billstedt nach niederländischem Vorbild an.
Im Detail geht es dabei um die stark befahrene Kreuzung im Hamburger Osten an der Billstedter Hauptstraße Ecke Schiffbeker Weg. Dort wird derzeit geprüft, ob eine sogenannte geschützte Kreuzung – „Protected Intersection“ genannt – möglich wäre. Es wäre die erste geschützte Kreuzung Hamburgs.
Neues Bündnis für Fuß- und Radverkehr in Hamburg
Im Prinzip geht es darum, den Radverkehr vom Autoverkehr abzutrennen, um zum Beispiel Unfälle beim Abbiegen zu verhindern. Radfahrer dürfen vor die an der Kreuzung wartenden Autos fahren, erhalten eine baulich geschützte Fläche, an der sie entweder auf ihre grüne Ampel oder eine Verkehrslücke warten. So sollen sie für die Autos sichtbarer werden und dürfen außerdem losfahren, bevor der Kfz-Verkehr abbiegen darf.
Diese Planungen sind aus dem neuen Bündnis für den Rad- und Fußverkehr des Senats hervorgegangen. „Wir haben das klare Ziel, den Hamburger Radverkehr auf 25 bis 30 Prozent anzuheben“, erklärt Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne). „Nur 25 Prozent der Nicht-Radfahrer fühlen sich sicher oder eher sicher, in Hamburg Rad zu fahren. Bei den Radfahrern sind es nur knapp über 50 Prozent. Deshalb müssen wir die Infrastruktur verbessern.“
Hamburg: Mehr „Protected Bikelanes“ in der Stadt
Dazu sollen unter anderem mehr „Protected Bikelanes“, also baulich vom Kfz-Verkehr abgetrennte Radwege, wie an der Esplanade entstehen. Das könnte zum Beispiel in der Louise-Schroeder-Straße in Altona der Fall werden. Auch Fahrradwege nach Kopenhagener Vorbild sollen öfter im Stadtbild auftauchen, beispielsweise an der Elbchaussee. Diese sind nicht ganz so breit wie „Protected Bikelanes“, aber ebenfalls baulich von der Autospur getrennt.
Ganz neu in dem Entwurf ist die Berücksichtigung der Fußgänger. Nach Vorbild der Konzepte in St. Georg und Hoheluft-Ost will die Verkehrsbehörde einen Fußgänger-Masterplan für ganz Hamburg erstellen. „Die Konflikte zwischen Fuß- und Radverkehr lassen sich vor allem durch Flächenänderung lösen“, ist Tjarks überzeugt. „Haben Radfahrer ihre eigene Spur, kommen sie sich mit den Fußgängern nicht mehr in die Quere. Das funktioniert am Jungfernstieg, an der Esplanade oder bei der ,Pop-Up-Bikelane‘ am Schlump.“ Dazu gehört aber auch eine bessere Beleuchtung der Gehwege sowie deren regelmäßige Instandhaltung.
Hamburg: Fußgänger sollen stärker berücksichtigt werden
Der Entwurf wurde unter Vorsitz der Verkehrsbehörde zusammen mit 28 städtischen Bündnispartnern erstellt und soll jetzt mit Bezirksgremien und relevanten Verbänden abgestimmt werden. Zu den Bündnispartnern gehören unter anderem die Bezirksämter, der Landesbetrieb Verkehr, die Hamburg Port Authority, der HVV und die Hochbahn. Die Unterzeichnung ist für Frühjahr 2022 geplant.