Umfrage in Altona: Hier haben Radfahrer am meisten Angst
Schlaglöcher, unübersichtliche Kreuzungen, ein plötzliches Ende des Radwegs oder überhaupt keiner: Hamburgs Radfahrer sind täglich mit zum Teil lebensgefährlichen Situationen konfrontiert. Der Bezirk Altona will deshalb ein völlig neues Radverkehrskonezpt entwerfen und hatte dazu aufgerufen, sich zu beteiligen. Vier Orte kristallisieren sich dabei besonders stark heraus.
Schlaglöcher, unübersichtliche Kreuzungen, ein plötzliches Ende des Radwegs oder überhaupt keiner: Hamburgs Radfahrer sind täglich mit zum Teil lebensgefährlichen Situationen konfrontiert. Der Bezirk Altona will deshalb ein völlig neues Radverkehrskonezpt entwerfen und hatte dazu aufgerufen, sich zu beteiligen. Vier Orte kristallisieren sich dabei besonders stark heraus.
Auf der interaktiven Karte des Bezirks haben die Hamburgerinnen und Hamburger von Mitte Juni bis Mitte Juli mehr als 3000 Kommentare und Beiträge hinterlassen. Dort konnten sie wichtige Radstrecken benennen, Alternativrouten vorschlagen und Konfliktstellen“ herausarbeiten.
Radfahren in Altona: Das sind große Gefahrenstellen
Der Bezirk will all das auswerten. Bereits jetzt lassen sich auf der Karte aber bereits einige Orte herauslesen, zu denen die Nutzer besonders viele Kommentare hinterließen.
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Die am häufigsten gekennzeichnete Stelle ist der Lessingtunnel, der die Julius-Leber-Straße und die Scheel-Plessen-Straße sowie die Barnerstraße miteinander verbindet. Ein entscheidende Verbindung zwischen Altona-Nord und Ottensen. „Trotz Erneuerung ist es immer noch eine Zumutung!“, schreibt ein Nutzer.
Radfahren in Altona: Lessingtunnel besonders oft genannt
„Wenn man in Richtung Ottensen fährt, hört die Radspur in der Mitte auf, so dass die rechtsabbiegenden Autos sich vor den Radfahrern einsortieren“, schreibt ein anderer. „Gleichzeitig liegt rechts eine breite Fläche brach, die problemlos als Radweg genutzt werden könnte.“ Ein weiterer benennt dasselbe Problem. „Das ist brandgefährlich“, ergänzt er. Ein anderer Kommentator spricht von „lebensgefährlich“. Einige fordern daher sofort Tempo 30 für die Autofahrer im Tunnel, eine Fahrradampel und vielleicht sogar eine Einbahnstraßenregelung stadteinwärts.

Auch der Altonaer Bahnhof wird oft als Gefahrenpunkt genannt – genauer gesagt die Veloroute 13, die dort entlang verläuft. Das Problem: Diese ist oft nicht als solche zu erkennen. „Der aufgezeichnete Radweg führt mitten über den Gehweg, was immer wieder zu gefährlichen Konflikten führt“, steht so und so ähnlich in vielen Beiträgen. Einige schlagen eine bessere Markierung vor, zum Beispiel in der Farbe orange.
Altona: Bezirk will Radkonzept bis Oktober erarbeiten
Ein weiteres Ärgernis: Die Kreuzung Arnold-/Rothe-/Keplerstraße in Ottensen. Erst vor kurzem wurde dort die Veloroute 1 fertiggestellt, was bleibt, ist das in den Kommentaren beschriebene „Ampelchaos“. „Allein die schiere Menge an Ampeln sorgt für Verwirrung“, heißt es dort. Die Rot-Ampelphase sei zudem viel zu lang. Zudem hätten linksabbiegende Autofahrer und geradeausfahrende Radfahrer gleichzeitig grün – für viele ein unnötiger Gefahrenfaktor.

Und dann ist da auch noch die S-Bahn-Unterführung der Haltestelle Bahrenfeld – dort gibt es keinen Radweg. „Aus Angst vor dem Autoverkehr nutzen viele Radfahrer den Fußweg“, heißt es. „Für Fußgänger, die vom Ausgang der S-Bahn-Station an die Ampel treten, sehr gefährlich.“ Die Verkehrsinsel in der Mitte könne zum Beispiel für einen Radweg wegfallen.

Aber nicht nur an diesen Orten, im gesamten Altonaer Bezirksgebiet haben Nutzer Anmerkungen und Kommentare hinterlassen. Am 17. Oktober will der Bezirk dann sein neues Radverkehrskonzept im Verkehrsausschuss vorstellen – vielleicht sind ja ein paar der genannten Vorschläge dabei.