MOPO besucht das ArchäoMobil: Was taugt das Museum auf Rädern?
Archäologie erklärt, woher wir stammen und wie wir früher gelebt haben. Das kann man von nun an auch auf Hamburgs Straßen erfahren: Im rollenden Mini-Museum. Die MOPO hat das „ArchäoMobil“ getestet.
Archäologie erklärt, woher wir stammen und wie wir früher gelebt haben. Das kann man von nun an auch auf Hamburgs Straßen erfahren: Im rollenden Mini-Museum. Die MOPO hat das „ArchäoMobil“ getestet.
Eine etwa 4000 Jahre alte Scherbe! – Das archäologische Fundstück muss vorsichtig mit dem Pinsel freigelegt werden, bevor Museums-Mitarbeiter Michael Merkel es untersuchen kann. Im Sandkasten neben dem „ArchäoMobil“, das zur offiziellen Präsentation auf dem Rathausmarkt steht, können Kinder und Erwachsene in einem Meer aus bunten Plastikperlen auf Spurensuche gehen. Die Schätze des Museums auf Rädern sind Repliken von Museumsstücken des Archäologischen Museums Hamburg (AMH): Neben dem Erfolgsgefühl, einen Schatz gefunden zu haben, lernt man daher auch noch etwas.
Alte Fundstücke – Interaktiv erlebbar
Der menschliche Schädel oder das Paddel aus der Mittelsteinzeit – im Inneren des offenen Wagens sind die „schönsten und wertvollsten Exponate“ des AMH ausgestellt, so Kultursenator Carsten Brosda. Die bunten Ausstellungskästen, die nachgebildeten Exponate aus dem 3D-Drucker und interaktive Touchpads bringen die Geschichte ins jetzt.
- Florian Quandt MOPO-Reporterin Sandra Kunkel auf dem Mini-Rundgang durch das „ArchäoMobil“.
MOPO-Reporterin Sandra Kunkel auf dem Mini-Rundgang durch das „ArchäoMobil“. - Florian Quandt Ausstellungsstücke im mobilen Museum: Ein Paddel aus der Mittelsteinzeit.
Ausstellungsstücke im mobilen Museum: Ein Paddel aus der Mittelsteinzeit. - Florian Quandt Ausstellungsstücke im mobilen Museum: Ein Stirnbein aus der Mittelsteinzeit.
Ausstellungsstücke im mobilen Museum: Ein Stirnbein aus der Mittelsteinzeit.
Bei dem kleinen Ausstellungsrundgang im Mini-Museum wird Archäologie auch über ein großes Bild am Boden, das eine Ausgrabung zeigt, einen Tast-Kasten oder eben den Ausgrabungs-Sandkasten mit verschiedenen Sinnen erlebbar. Gedacht ist das „ArchäoMobil“ als schneller Kontakt auf Events oder auch direkt an Schulen oder Kitas.
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Die Kultur kommt zu den Besuchern – und vor allem den Nichtbesuchern, so Brosda. Mit dem „ArchäoMobil“ soll das Museum „weniger statisch“ werden. Zur Verbesserung der Publikumsansprache wird es mit 160.000 Euro durch die Kulturbehörde gefördert, so der Senator zur MOPO. „Wir wollen das Interesse für Archäologie wecken, aber auch auf das Museum aufmerksam machen“, sagt auch der Direktor des AMH, Rainer-Maria Weiss, zur MOPO. Das Museum in Harburg habe zwar wieder Besucherzahlen wie vor Corona erreicht, doch man will mit Innovation überzeugen.
Fazit: Archäologie zum Anfassen
Das „ArchäoMobil“ macht Spaß – vor allem die knallbunte Sandkiste zieht Kinder an. Für den ersten Schritt in den Wagen braucht es anfangs etwas Mut: Er ist offen gestaltet und wirkt auf den ersten Blick wie eine Bühne. Auf der kleinen Fläche ist eine übersichtliche Auswahl an Exponaten mit kurzer Beschriftung – aber wenn man sich etwas Zeit nimmt und die Museums-Pädagogen erzählen, kann es spannend werden.
Das kostenlose mobile Museum wird in Zukunft auch auf großen Events wie dem Hafengeburtstag unterwegs sein: Da kann das bunte, offene Design wohl helfen, Aufmerksamkeit zu generieren. Los geht es am 28. August auf der 50-Jahr-Feier der Gemeinde Rosengarten. Anschließend stehen unter anderem das Reeperbahnfestival und die Feierlichkeiten zu 150 Jahren Feuerwehr auf dem Tourenplan.