Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU)
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Mobilitäts-Ergebnisse vorgestellt: Scheuer kann Kritik nicht verstehen

Drei Jahre lang saßen sie zusammen und kamen am Ende zum Ergebnis, dass Deutschland hinterherfährt. Die Nationale Plattform für Mobilität (NPM) bemängelt, dass sich zu wenig im Verkehrssektor in puncto Klimaschutz tut, vor allem seien noch zu wenige E-Autos auf der Straße. Kritik an dem Gremium wischte Andreas Scheuer (CSU) empört beiseite. 

Am Mittwoch war es in Hamburg beim ITS-Weltkongress so weit: Ein Expertengremium hatte sich Gedanken um die Zukunft der Mobilität gemacht. Fazit: „Trotz erheblicher technischer Fortschritte konnte der Verkehrssektor in den letzten Jahren die CO₂-Emissionen nicht reduzieren“. Bis 2030 müssten 14 Millionen Elektrofahrzeuge in Deutschland unterwegs sein, um die Klimaziele zu erreichen. Als bisheriger Planungshorizont für die Autobranche hätten sieben bis zehn Millionen E-Pkw im Jahr 2030 gegolten.

Teilnehmer der Kommission kritisieren Ergebnisse

Die NPM war vor drei Jahren von der Bundesregierung beauftragt worden, Vorschläge für Klimaneutralität im Verkehr und zur Erhaltung einer wettbewerbsfähigen Autoindustrie vorzulegen.

Teilnehmer der aus insgesamt 240 Experten bestehenden Kommission kritisierten, dass die Schlussfolgerungen insgesamt zu autolastig seien. Zwar empfiehlt der Abschlussbericht auch, dass der öffentliche Verkehr auf Straße und Schiene attraktiver und flexibler werden müsse. Mehrere Verbände, darunter der BUND und der Deutsche Städtetag, kritisierten aber „den fehlenden Willen, den Autoverkehr spürbar zu reduzieren” und verlangten von der nächsten Bundesregierung Priorität für Fuß-, Rad- sowie öffentlichen Nah- und Fernverkehr.

Verkehrsminister Andreas Scheuer, der bei der Vorstellung der Ergebnisse dabei war, empörte sich über die Kritik. „Das kann ich jetzt überhaupt nicht verstehen“, polterte er.

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95 Prozent der verkehrsbedingten CO₂-Emissionen entfielen auf den Straßenverkehr. „Genau das ist ja unser Thema, wo mache ich am schnellsten Masse bei der Erreichung der Klimaziele, und das ist halt einfach mal das Thema Straße, und da gehört halt das Auto dazu”, so der scheidende Minister.  (mp/dpa)

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