Neues Werk für 200 Mio. Euro: Hier sollen Autobatterien ein neues Leben bekommen
Elektrisch betriebene Fahrzeuge wie E-Autos, E-Roller und E-Busse sind sehr viel umweltschonender als Verbrenner. Doch was passiert mit den hochgiftigen Akkus, wenn sie nach acht bis zehn Jahren unbrauchbar sind? Hamburgs Kupfer-Produzent Aurubis will die wertvollen Metalle jetzt auf der Veddel recyceln und dafür 200 Millionen Euro in eine neue Anlage investieren.
Batterie-Recycling ist ein enorm wichtiger wachsender Markt. Denn die enthaltenen Rohstoffe werden in Zukunft noch deutlich knapper werden, da weltweit immer mehr E-Autos auf den Straßen unterwegs sind und so der Bedarf an Lithium-Ionen-Batterien und Rohstoffen für deren Produktion rasant steigt. Und Kobalt, Nickel und Lithium sind schon jetzt knapp und teils nur in wenigen Ländern überhaupt zu finden.
- Deutsch (Deutschland)
MOPO+ Abo
für 1,00 €Jetzt sichern!Neukunden lesen die ersten 4 Wochen für nur 1 €!Zugriff auf alle M+-ArtikelWeniger Werbung
Danach nur 7,90 € alle 4 Wochen //
online kündbarMOPO+ Jahresabo
für 79,00 €Jetzt sichern!Spare 23 Prozent!Zugriff auf alle M+-ArtikelWeniger Werbung
Danach zum gleichen Preis lesen //
online kündbar
Wenn Sie E-Paper Kunde sind, betrifft diese Änderung Sie nicht.
Elektrisch betriebene Fahrzeuge wie E-Autos, E-Roller und E-Busse sind sehr viel umweltschonender als Verbrenner. Doch was passiert mit den hochgiftigen Akkus, wenn sie nach acht bis zehn Jahren unbrauchbar sind? Hamburgs Kupfer-Produzent Aurubis will die wertvollen Metalle jetzt auf der Veddel recyceln und dafür 200 Millionen Euro in eine neue Anlage investieren.
Batterie-Recycling ist ein enorm wichtiger wachsender Markt. Denn die enthaltenen Rohstoffe werden in Zukunft noch deutlich knapper werden, da weltweit immer mehr E-Autos auf den Straßen unterwegs sind und so der Bedarf an Lithium-Ionen-Batterien und Rohstoffen für deren Produktion rasant steigt. Und Kobalt, Nickel und Lithium sind schon jetzt knapp und teils nur in wenigen Ländern überhaupt zu finden.
Ukraine-Krieg lässt Rohstoffpreise für Akkus steigen
Nickel kommt beispielsweise zu etwa einem Zehntel aus Russland – mit der Folge massiver Preissteigerungen an den Rohstoffmärkten mit Beginn des Kriegs in der Ukraine. Der weltweite Markt für Lithium-Ionen-Batterien wächst nach Prognosen bis 2030 um 30 Prozent pro Jahr.
Recycling wird daher enorm wichtig und bei steigenden Rohstoffpreisen eben auch bezahlbar. Darauf setzt Aurubis und hat ein spezielles Verfahren zur Rückgewinnung von Metallen aus Lithium–Ionen-Akkus entwickelt und zum Patent angemeldet.
Zunächst einmal beginnt aktuell dafür auf der Veddel ein Versuch mit einer Pilotanlage fürs Batterie-Recycling, die seit einigen Wochen läuft. Nach erfolgreichem Abschluss der Tests folgt dann eine große Anlage im industriellen Maßstab, bei der Aurubis mit einem vorläufigen Investment von 200 Millionen Euro rechnet. „Wir wollen auch beim Recycling eine führende Rolle spielen“, sagt Vorstandschef Roland Harings an. „Innerhalb der nächsten fünf Jahre wird Aurubis eine Anlage für Batterierecycling in Betrieb nehmen.“
Ziel ist es, wesentliche Batteriemetalle wie Lithium, Nickel, Kobalt, Mangan und Graphit in höchster Ausbeute wiederzugewinnen und weiterzuverarbeiten. In der Pilotanlage werden die Metalle aus der sogenannten Schwarzen Masse extrahiert. Dieses schwarze Pulver entsteht beim Schreddern und weiteren Behandeln von Batteriemodulen und Batteriezellen.
Nickel ist unverzichtbar für die Batterieindustrie. Eine durchschnittliche Lithium-Ionen-Batterie enthält rund zehn Prozent Nickel. Erst kürzlich genehmigte der Aurubis-Aufsichtsrat eine Investition in Höhe von 70 Millionen Euro am Standort Olen in Belgien, mit der mehr nickelhaltige Einsatzmaterialien verarbeitet werden können.
Das könnte Sie auch interessieren: Fürs Klima: Hamburg bohrt 3500 Meter tief in die Erde
Außerdem baut der Konzern ab Sommer ein Recyclingwerk im US-Bundesstaat Georgia. Es ist laut Aurubis die erste Sekundärhütte für Multimetall-Recycling in den Vereinigten Staaten überhaupt und soll beispielsweise Computerplatinen, Kupferkabel und andere metallhaltige Recyclingmaterialien zu jährlich 35.000 Tonnen Blisterkupfer verarbeiten.