Kühne
  • Der Hamburger Unternehmen und Milliardär Klaus-Michael Kühne (83).
  • Foto: dpa, Axel Heimken

Mitten in der Corona-Pandemie: Airbus-Klatsche für Milliardär Klaus-Michael Kühne

Mitten in der Corona-Pandemie vollzieht Airbus einen Strategiewechsel. Der europäische Flugzeugbauer will nach Informationen der „Welt am Sonntag“ am größten deutschen Standort in Hamburg künftig die Logistik und Lagerhaltung selbst übernehmen und baut dafür ein Superlager. Damit verliert das Unternehmen des Hamburger Milliardärs Klaus-Michael Kühne (83) ein lukratives Geschäft. Seine Logistikfirma Kühne + Nagel hatte seit 2003 mit dem Flugzeughersteller zusammengearbeitet. 

Airbus nimmt die Logistik und Lagerhaltung weitgehend selbst in die Hand, um Flugzeuge flexibler und kostengünstiger zu produzieren, wie die „Welt am Sonntag“ berichtet. Ab April wird Airbus die Materialversorgung für die Kabinenausstattung der A320-Familie eigenständig abwickeln. Auch die Verschiffung von Großkomponenten zu den Montagelinien in China und den USA wird der Flugzeughersteller künftig selbst koordinieren.

Hamburg: Airbus nimmt Logistik selbst in die Hand

Obwohl das Produktionsvolumen von Airbus im vergangenen Jahr coronabedingt eingebrochen war, geht damit für den Konzern Kühne + Nagel des Hamburger Milliardärs Klaus-Michael Kühne ein lukratives Geschäft verloren. Bereits 2017 verlor die Schweizer Gruppe die Logistik in Frankreich. Nun folgt also Deutschland.

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Airbus stellt sich für die Zukunft neu auf und übernimmt ab sofort selbst die Logistik – für Klaus-Michael Kühnes Logistikfirma ein herber Verlust.

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dpa

Denn auch die übrige Logistik am Standort Hamburg sowie an den Airbus-Standorten Bremen und Stade soll zukünftig von zwei anderen Anbietern übernommen werden. Für Kühne bleibt damit nur noch Großbritannien und Spanien sowie weitere Aktivitäten.

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Kühne + Nagel hatte einst auch eine Logistikschlüsselstellung beim Riesen-Airbus A380, dessen Produktion eingestellt wurde. Der Schweizer Logistikkonzern bestätigte, sich mit Airbus geeinigt zu haben, die Zusammenarbeit „in der Kontraktlogistik in Deutschland zu beenden“. Alle weiteren Geschäftsbeziehungen zwischen den Unternehmen blieben jedoch unberührt.

Superlager in Finkenwerder: Mehrere Hundert neue Arbeitsplätze

Sichtbares Zeichen für den Strategiewechsel des Flugzeugbauers ist ein Lagerneubau mit 45.000 Quadratmetern Grundfläche in der Nähe des Werkes Finkenwerder. Damit soll im Juli das größte Airbus-Lager an den Start gehen. 

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In dem intern als „Sky-Hub“ bezeichneten Gebäude sollen beispielsweise Flugzeugsitze, Küchen, Toiletten und vieles mehr bevorratet werden. Anfangs würden mehrere Hundert neue Arbeitsplätze entstehen.

Wenn nach der aktuellen Krise in der Branche wieder mehr Flugzeuge gebaut werden, könnten weitere Stellen hinzukommen, sagt Sebastian Peters, Chef der weltweiten Logistik für Airbus-Zivilflugzeuge. (alu)

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