Mitten im Hochsommer: 250 Hamburger sind seit Tagen ohne Wasser und Toilette!
Hochsommer in Hamburg – und rund 250 Menschen in unserer Stadt sitzen seit Tagen auf dem Trockenen. Seit Sonntagnachmittag gibt es in der Quickbornstraße und der Heckscherstraße kein Wasser mehr – und nur eine Ersatz-Toilette für rund 250 Personen. Und das alles bei bis zu 30 Grad! Was ist da los?
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Hochsommer in Hamburg – und rund 250 Menschen in unserer Stadt sitzen seit Tagen auf dem Trockenen. Seit Sonntagnachmittag gibt es in der Quickbornstraße und der Heckscherstraße kein Wasser mehr – und nur eine Ersatz-Toilette für rund 250 Personen. Und das alles bei bis zu 30 Grad! Was ist da los?
Am Sonntagnachmittag brach in der Quickbornstraße 31 ein Rohr, der Keller stand unter Wasser. Schnell musste der Hahn zugedreht werden – der Haupthahn für die gesamte Nachbarschaft. Insgesamt 79 Haushalte werden in den ungeraden Hausnummern von 19 bis 33 in der Quickbornstraße und in zwei Häusern in der benachbarten Heckscherstraße seitdem nicht mehr mit Wasser versorgt. Betroffen sind davon rund 250 Menschen.
Hamburg: 250 Bewohner sitzen auf dem Trockenen
„Die Hälfte der Anwohnenden wurde vorgewarnt, sie konnten Eimer und Badewannen befüllen“, erzählt Oliver Tenbergen. „Die andere Hälfte saß völlig unvorbereitet auf dem Trockenen.“ Das gebrochene Rohr gehört zu einem privaten Hausanschluss, zuständig für die Reparatur ist deshalb die Eigentümergemeinschaft.
Der Schaden wurde der Hausverwaltung noch am Sonntag gemeldet, dort hieß es nach Angaben der Anwohner, am Montag würde er behoben. Am Montag hieß es, Mittwoch würde er behoben. Am Mittwoch kamen zwei Handwerker, die feststellten: Um das Rohr zu reparieren, wird ein Bagger benötigt. Der sei aber nicht verfügbar. Seit Donnerstag legen zwei Arbeiter das Rohr nun mit Spaten frei.
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Ein Gutes hat die Wasserknappheit: Die Menschen in der Quickbornstraße sind zusammengerückt. Am Dienstag wurde von Hamburg Wasser gegen eine Kostenübernahme durch die Hauseigentümer ein Wasserwagen aufgestellt, wie eine Sprecherin auf Anfrage der MOPO bestätigt. Anwohner können dort Eimer und Kanister befüllen. Dabei unterstützen sie sich gegenseitig. „In jedem Haus gibt es mindestens eine Person, die älteren Nachbarn das Wasser bis vor die Wohnungstür trägt“, erzählt Oliver Tenbergen.
In den Haushalten kommt es zu absurden Situationen: „Als Familie koordinieren wir jetzt unsere Toilettengänge“, lacht Martin Dennert ungläubig. Die Suche nach einer funktionierenden Dusche hat ihn in das gegenüberliegende Spa und Fitness-Center David Lloyd Meridian geführt – dort wurde er mit offenen Armen empfangen. Bis der Schaden behoben ist, dürfen alle Betroffenen dort kostenlos duschen. „Unter Nachbarn hilft man sich – und wir haben eine super Nachbarschaft“, sagt General Manager Lars Hartwig auf Nachfrage der MOPO.
Acht Dixi-Klos wurden bestellt – nur eines ist da
Von den acht Klohäuschen, die von der Hausverwaltung angekündigt wurden, ist bisher nur eins in der Quickbornstraße aufgestellt worden. Und auch das Kochen ist ohne Wasser schwierig – zumal der Tank, der den rund 250 Anwohnenden zur Verfügung gestellt wurde, nur 1500 Liter fasst.
„Am Donnerstag war der Vorrat schon um 10 Uhr vormittags aufgebraucht“, berichtet Martin Dennert. Dann muss Hamburg Wasser informiert und nachgefüllt werden. Die Hausverwaltung äußerte sich auf MOPO-Anfrage bis Redaktionsschluss nicht mehr zu dem Fall.