Spektakulär! Hamburgs neuer XXL-Bahnhof
Jetzt bekommt er eine gläserne Halle: Der Hamburger Hauptbahnhof ist mit 550.000 Reisenden und Pendlern täglich der am zweimeisten frequentierte Bahnhof in ganz Europa – und platzt regelmäßig aus allen Nähten. Seit Jahren wird schon über eine Erweiterung diskutiert. Jetzt steht der Entwurf für den Bahnhof und seine Umgebung fest.
Jetzt bekommt er eine gläserne Halle: Der Hamburger Hauptbahnhof ist mit 550.000 Reisenden und Pendlern täglich der am zweimeisten frequentierte Bahnhof in ganz Europa – und platzt regelmäßig aus allen Nähten. Seit Jahren wird schon über eine Erweiterung diskutiert. Jetzt steht der Entwurf für den Bahnhof und seine Umgebung fest.
Wenn nicht gerade eine Pandemie die Fahrgastzahlen sinken lässt, stößt der Hamburger Hauptbahnhof schon jetzt an seine Kapazitätsgrenze. Künftig sollen durch den Deutschland-Takt und die neue U5 sogar noch mehr Menschen durch den Hauptbahnhof reisen: 2040 könnten es 750.000 Menschen pro Tag sein, so die Schätzungen. Schon lange ist klar, dass das denkmalgeschützte Gebäude von 1906 erweitert werden muss, um das zu stemmen. Auch seine Einbettung in die umliegenden Stadtteile soll verbessert werden, wirkt der Koloss doch heute wie eine Grenze zwischen St. Georg und der Innenstadt.
Hamburger Hauptbahnhof: Südhalle und „Nord-Süd-Passage”
Seit Januar lief daher ein Wettbewerb, bei dem sich Architekten, Landschafts- und Stadtplaner aus ganz Europa mit Entwürfen bewerben konnten. Jetzt steht der Siegerentwurf des Hamburger Architektenbüros „bof“ und der Berliner Landschaftsplaner „hutterreimann“ fest.

Die auffälligste Änderung: Eine Südhalle mit Glasdach, die quer an die jetzige südliche Fassade des Bahnhofs in Richtung Hühnerposten anschließen und so eine Passage zwischen Innenstadt und St. Georg überdachen soll. Über sie soll es auch neue Zugänge zu den südlichen Gleisen geben.

Im Osten soll eine weitere, kleinere „Nord-Süd-Passage“ entstehen, durch die Reisende leichter vom Norden des Bahnhofs in den südlichen Bereich kommen sollen – denn bisher nutzten viele Menschen dafür die ohnehin schon vollen Gleise selbst.
Hamburger Hauptbahnhof wird ausgebaut
Das unbeliebte mehreckige Hochhaus an der südöstlichen Ecke des Bahnhofs, von einigen Hamburger:innen „Keksdose“ genannt, wird abgerissen. Auch der oft brechend volle Bereich bei den S- und U-Bahnzugängen beim Blumenladen auf der Ecke soll so umgestaltet werden.

Außerdem wird es künftig auch im Norden in Richtung Binnenalster und Kunsthalle einen Eingang geben, sodass der Bahnhof von allen vier Seiten aus betreten werden kann. Der Hachmannplatz, der Heidi-Kabel-Platz und der Steintorplatz sollen ebenfalls aufgewertet werden.

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„Hamburgs über 100 Jahre altes Bahnhofsgebäude wird größer und moderner, das Reisen im Nah- und Fernverkehr wird zuverlässiger und komfortabler“, würdigte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) den Entwurf. Zugleich gewinne der öffentliche Raum zwischen Mönckebergstraße und Hachmannplatz an Attraktivität.
Kritik an Hauptbahnhof-Entwurf: Zu wenig Grün
Bis Hamburger:innen durch die neue Halle wandeln können, müssen sie sich aber erst auf langwierige Bauarbeiten einstellen. Schließlich müssen nicht nur alte Bauten abgerissen und neue errichtet werden, sondern auch die Altmann- und die Steintorbrücke saniert und zwei Tunnel gebaut werden. Und das kostet – wohl eine Summe im Milliardenbereich. Wie teuer das gesamte Projekt wird, ist noch unklar. Auch wann die Arbeiten abgeschlossen sein sollen, steht noch nicht fest. Die Detailplanung beginnt nun.
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Auch die erste Kritik gab es nach der Bekanntmachung der Pläne schon: Anke Frieling (CDU) sieht vor allem zu wenig Grün im Entwurf kritisch, ihr Parteikollege Richard Seelmaecker ist skeptisch wegen der anstehenden Bauarbeiten. Trotzdem sei der Ausbau wichtig und vordringlich.