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  • Die Rätsel-Queen der Kursana Residenz: Barbara Schurrmann. 
  • Foto: Kursana

Mit Wortspielen gegen die Langeweile: Sie ist Hamburgs Rätsel-Queen

Niendorf –

Im Alter eine Beschäftigung finden, mit der man agil bleibt – das haben sich einige zum Ziel gesetzt. Die 75-jährige Barbara Schurrmann hat ein solches Hobby gefunden – sie ist die Rätsel-Queen in der Kursana Residenz Hamburg. Mit selbst ausgedachten Rätseln sorgt sie bei sich und ihren Mitbewohnern für Abwechslung.

Frau Schurrmann hat schon früh ihre Begeisterung für Rätsel entdeckt: „Wann genau das war, weiß ich nicht mehr. Aber schon als Kind fand ich Verklausulierungen und Rätsel toll. Mein erstes eigenes Rätsel habe ich mir vor 50 Jahren ausgedacht.”

Hamburg: Barbara Schurrmann hilft mit selbst gemachten Rätseln gegen Langeweile

Für ihr Studium der Bildenden Kunst zog sie nach Hamburg, die Briefe an ihre Familie waren oftmals ein Rätsel für sich: „So kam es beispielsweise vor, dass ich ein Notenblatt geschickt habe, das dann mithilfe einer Legende übersetzt werden musste.“ 

Rätsel

Mit selbst ausgedachten Worträtseln begeistert Barbara Schurrmann ihre Mitbewohner in der Residenz. 

Foto:

imago/Frank Sorge

Auch an Geburtstagen dachte sie nicht daran, den Geburtstagskindern leichtes Spiel beim Herausfinden des Geschenks zu machen: Silbenrätsel statt gewöhnlicher Glückwünsche füllten die Karten.

Vor 50 Jahren kreierte sie ihr erstes Rätsel

Der Beginn der Corona-Pandemie samt Kontaktbeschränkungen war ein hartes Urteil für die Bewohner der Kursana-Residenz. Anfangs galt ein strenges Besuchsverbot und auch bis heute gelten noch Beschränkungen. Weniger Besuch bedeutet für die Senioren viel mehr Zeit, die es zu füllen gilt. Da kam Barbara Schurrmann mit ihren Rätseln genau richtig.

Im Alltag schnappt sie Ideen für die Wortspiele auf

Tatsächlich hat sie vor Corona schon mal zwei Rätsel für die Residenz gemacht. „Die fand die soziale Betreuung aber zu kompliziert. Da habe ich das erstmal wieder gelassen. Für meine Freunde, die alle gerne rätseln und geübt sind, habe ich aber schon lange immer wieder Rätsel gemacht!“, berichtet Schurrmann der MOPO.

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Jeden Monat gibt es ein neues Rätsel aus der Feder der ehemaligen Kunsterzieherin aus Freiburg. „Es war die Idee der sozialen Betreuung, so bei meinen Mitbewohnern in den herausfordernden Corona-Zeiten für ein bisschen Abwechslung im Alltag zu sorgen“, erzählt sie. Sie denkt sich viele verschiedene Arten von Rätseln aus, nur keine Kreuzworträtsel: „Das ist mir zu kompliziert, es soll ja Spaß machen!

Kognitive Hobbys halten das Gehirn fit

Die Inspiration für ihre Denkaufgaben schnappt die Seniorin im Alltag auf. Wenn ihr etwas auffällt, beginnt es in ihrem Kopf zu rattern. Bis zu fünf Tage kann es dauern, bis sie alle Bestandteile eines Rätsels hat – dann muss sie es nur noch aufschreiben.

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Mit Hilfe von Hobbys, die kognitiv oder auch physisch anspruchsvoll sind, lässt sich das Gehirn fit halten. Das haben Wissenschaftler schon vor vielen Jahren festgestellt. Zwar kann man Erkrankungen wie Demenz so nicht komplett verhindern, es lässt sich ihnen damit aber bis zu einem gewissen Maße entgegenwirken. Es braucht gar nicht das Lernen einer hochanspruchsvolle Sprache, Gartenarbeit oder eben Rätsel reichen völlig aus. 

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