Reihenweise Tiere vergiftet: Kopfgeld auf Hamburger Hundehasser
In Bramfeld ist ein Hundehasser unterwegs, der eine besonders perfide Art von Giftködern verteilt. Ein Hund wurde bereits getötet, andere konnten mit Mühe gerettet werden. Dass es nebenan eine Kita gibt, bereits Eichhörnchen gestorben und Katzen verschwunden sind, scheint den Täter völlig kaltzulassen. Die Hundebesitzer sind auf Zinne – und suchen nun mit einem beachtlichen Kopfgeld nach dem Täter.
In Bramfeld ist ein Hundehasser unterwegs, der eine besonders perfide Art von Giftködern verteilt. Ein Hund wurde bereits getötet, andere konnten mit Mühe gerettet werden. Dass es nebenan eine Kita gibt, bereits Eichhörnchen gestorben und Katzen verschwunden sind, scheint den Täter völlig kaltzulassen. Die Hundebesitzer sind auf Zinne – und suchen nun mit einem beachtlichen Kopfgeld nach dem Täter.
Wenn Ute Poszich (57) mit ihrer Hündin Summer im Park nebenan spazieren geht, hat das nichts mehr von der früheren Unbeschwertheit. „Ich nehme sie nur noch an die kurze Leine, die Angst ist zu groß“, berichtet die Buchhalterin der MOPO. Denn seit dem vergangenen Sommer tauchen im Bereich der Gumbinner/Trakener/Goldaper/Elbinger Kehre sowie Am Stühm Süd immer wieder Giftköder auf.
„Das muss wirklich eine arme, kranke Kreatur sein!“
„Allein auf Facebook gab es seit Juli 19 Meldungen“, so Ute Poszich. Auch den Hund Nico ihrer Nachbarin und Freundin Roswitha Radigk (63) hat es bereits getroffen. „Ich habe mich noch gewundert, woran er da so intensiv geschnüffelt hat“, sagt die Store-Managerin. „Dann habe ich das pinke Zeug entdeckt. Da muss sich jemand wirklich Mühe geben: Es ist Rattengift vermischt mit Leckerlis und einer Art Eiweiß, damit es gut zusammenhält wie ein Müsliriegel.“ Zum Glück erkannte Roswitha Radigk den Ernst der Lage schnell. Der Tierarzt brachte den Hund mit einer Spritze zum Erbrechen, anschließend musste er Kohle zu sich nehmen und unter strenger Beobachtung stehen.

„Das muss wirklich eine arme, kranke Kreatur sein, die sowas macht!“, sagt Ute Poszich. „Er bringt ja nicht nur die Hunde in Gefahr, sondern auch andere Tiere und die Kinder in der Kita und der Schule nebenan. Nicht auszudenken was passiert, wenn die sich das in den Mund nehmen! Einige Eichhörnchen sind bereits gestorben, Katzen verschwunden. Und bald kommen die Igel raus.“

Gemeinsam mit ihren Nachbarn sammeln Ute Poszich und Roswitha Radigk jetzt Belohnungsgeld für denjenigen, der den Hundehasser findet. Es sind bereits 1480 Euro zusammengekommen (Stand: 27. Februar). „Damit haben wir nicht gerechnet“, sagt Ute Poszich. „Die Hoffnung ist, dass die Menschen dadurch noch aufmerksamer werden. Der soll sich warm anziehen!“ Auch eine Wildtierkamera haben die Nachbarn gekauft, die dürfen sie jedoch aus Datenschutzgründen nicht aufhängen.
Giftköder in Bramfeld: Ein Hund ist bereits gestorben
Laut Polizei wurden im Sommer vier Anzeigen aufgegeben, sowie diverse weitere im Oktober und Dezember. Bei mehreren Meldungen sei der Verdacht auf Gift bestätigt worden, ein Hund sei sogar gerstorben, wobei der Zusammenhang mit einem Köder nicht eindeutig gewesen sei.
Bei dem getöteten Hund handelte es sich um den vierjährigen Mischling Paul. „Wir haben es zu spät bemerkt“, sagt Besitzerin Karin Czerwionka im Gespräch mit der MOPO. „Er hat zuhause Blut gespuckt. Der Tierarzt konnte ihm nicht mehr helfen. Diese Bilder werde ich in meinem Leben nicht vergessen.“

Der Polizeisprecher empfiehlt: „Wird jemand auf derartige Köder aufmerksam, sollte zuallererst dafür gesorgt werden, dass diese nicht angefasst und von Tieren aufgenommen werden, um zu verhindern, dass Mensch und Tier zu Schaden kommen.“ Dann solle die Polizei gerufen werden.
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Die Polizei versichert der MOPO, die Lage aufmerksam im Blick zu haben. Den Eindruck haben auch die Hundehalter, die sogar schon einer Reiterstaffel im Park begegnet sind. Wenigstens Ute Poszich und Roswitha Radigk wollen sich nicht unterkriegen lassen: „Wir gehen weiter zum Park. Der Typ wird nicht gewinnen!“ Eins ist für die beiden klar: „Wenn wir ihn gefunden haben, dann sollte er besser wegziehen.“