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  • Der Bugatti Veyron Grand Sport: MOPO-Reporterin Mariella Doblhofer hat im teuersten Auto Hamburgs Platz genommen. 
  • Foto: Florian Quandt

Mit 407 km/h an allen vorbei: Das ist Hamburgs schnellster und teuerster Gebrauchtwagen

Fuhlsbüttel –

Von Null auf Hundert in 2,7 Sekunden. Der Bugatti Veyron Grand Sport ist nicht nur der schnellste, sondern auch der teuerste Gebrauchtwagen Hamburgs! Das rasante Gefährt kann jeder für stolze 1,39 Millionen Euro erwerben – und damit zu den weltweit 450 Besitzern eines solchen Super-Sportwagens zählen. Die MOPO hat einmal Platz genommen.

Im Weg beim Jäger direkt am Hamburger Flughafen steht, umgeben von Luftfahrttechnik, ein unscheinbares Büro-Gebäude. Umso spektakulärer ist das Fahrzeug, das sich darin befindet: Ein Bugatti Veyron Grand Sport. Die Luxus-Karosse kostet 1,39 Millionen Euro – teurer wird in Hamburg derzeit kein anderes Auto angeboten.

Die Kaufargumente: 360 km/h, bei geschlossenem Dach sogar bis zu 407 Sachen, sind für die Rennmaschine kein Problem. Von Null auf Hundert schafft sie in 2,7 Sekunden, weitere 4,6 Sekunden später steht das Tacho dann bei 200 km/h.

Bugatti Veyron Grand Sport: Über 1000 PS und „unverkennbarer Sound“

Maximale Geschwindigkeit, die, so der Hersteller, auch maximal gut klingt: „Unsere Bugattis haben einen unverkennbaren Sound. Der Start und die Beschleunigung lassen jeden in der Umgebung aufhorchen und dennoch kann man bei gediegener Fahrweise fast lautlos dahingleiten“, so beschreibt Bugattis Brand Manager Gregory Düdden den Klang des Motors, der aus 16 Zylindern 1001 PS schöpft.

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Edler Innenraum: Umgeben von Titan, Carbon und Aluminium steigt einem der Duft des gesteppten Leders in die Nase.

Foto:

Florian Quandt

Zum Vergleich: Die meisten Kleinwagen haben drei bis vier Zylinder. Um die Höchstgeschwindigkeit des Bugattis ausfahren zu können, muss ein extra Schlüssel eingesteckt werden.

Doch braucht man für das zwei Tonnen schwere Geschoss eigentlich noch mal extra Fahrstunden? „Ein Bugatti können auch von Nicht-Sportwagenfahrern sicher bewegen, jedoch sollte man die pure Kraft nicht unterschätzen“, sagt Düdden. Für Hochgeschwindigkeitsfahrten sollte auf jeden Fall Erfahrung vorhanden sein.

Supersportwagen: Es fängt mit einem Kindheitstraum an

Plötzlich kleben zwei kleine Jungs mit ihren Nasen an der Scheibe. Die Augen leuchten, die Münder stehen offen. Sie werden hereingebeten. Erst trauen sie sich nicht so richtig heran. „Entschuldigung, dürfen wir uns das Auto ansehen?“ Dann fragen sie nach einem Foto, das Handy gezückt in der Hand. Forsch und unschuldig interessieren sie sich für den Preis.

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Die Reaktion: wenig überraschend. „Ich bin weg!“, ruft der eine sichtlich schockiert. Beiden Jungs verschwinden hastig. Die Kundschaft von morgen? „Ja, in der Tat fängt es mit einem Kindheitstraum an“, sagt Düdden.

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Der Bugatti Veyron Grand Sport steht in Hamburg und ist derzeit das teuerste Auto der Stadt.

Foto:

Florian Quandt

„Der Bugatti-Kunde hat rund 84 Autos, drei Jets und eine Yacht“

Viele der Sportwagen bleiben in Europa, vor allem in Deutschland, England und der Schweiz. Auf der Straßen sieht man die Luxus-Flitzer dennoch selten. „Der durchschnittliche Bugatti-Kunde hat rund 84 Autos, drei Jets und eine Yacht“, erzählt Düdden. Häufig hätten die Kunden wenig Freizeit und arbeiteten viel. „Der tägliche Arbeitsweg in solche einem Fahrzeug erfüllt sie mit Freude.“

Der Verkäufer ist sich sicher: Seine Kunden verlieben sich nicht nur in das schicke Äußere, je mehr sie über den Wagen und die Ingenieurskunst, die darin steckt, erfahren, desto mehr begeistern sie sich. Mit dem Wissen steige die Faszination. Doch entscheidend sei am Ende der Legenden-Status der schillernden Luxusmarke. „Sie kaufen nicht ein enorm teures Auto, sie kaufen ihren Kindheitstraum. Ein Stück Kunst. Statt sich einen Van Gogh an die Wand zu hängen, stellen sie sich einen Sportwagen der Extraklasse ins Wohnzimmer oder in die Garage“, sagt Düdden.

Bugatti Veyron: 40,5 Liter je 100 Kilometer innerorts

Der Wagen, der hier am Flughafen auf seinen Käufer wartet, gehörte vorher Bugatti selbst. Er wurde erst als Demo-Fahrzeug verwendet, danach gab es nur noch einen weiteren Fahrzeughalter. Der neue Besitzer wird wahrscheinlich lange Landstrecken fahren, Autobahnen an der Küste entlang heizen – aber Hamburgs Innenstadt eventuell meiden.

Nicht nur die Car-Spotter mit ihren Kameras erschweren das Vorankommen in der Stadt, wie ein Käufer Düdden verriet. Vielleicht drosselt auch der Blick auf den Verbrauch des Bugatti Veyron Grand Sport das Tempo. Mit knapp 40,5 Litern je 100 Kilometer fährt der Bugatti innerorts.

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MOPO-Reporterin Mariella Doblhofer im Bugatti.

Foto:

Florian Quandt

Weltweit fahren nur 450 Bugatti Veyron

Für die meisten Auto-Fans bleibt der Millionen-Schlitten für immer ein Traum. Die limitierte Auflage von 450 Veyron, von denen 300 Coupés und 150 Roadsters sind, macht den Sportwagen zu einem Sammlerstück. Der Roadster unterscheidet sich vom Coupé durch eine höhere Windschutzscheibe, LED-Tagfahrlicht und eine neue Puccini-Soundanlage. Die Ingenieure veredelten den Innenraum mit leichtem Carbon, um das Gewicht nicht zu sehr in die Höhe zu treiben.

Umgeben von Titan, Carbon und Aluminium steigt einem der Duft des gesteppten Leders in die Nase. Knöpfe gibt es nur wenige, die Elektronik ist kaschiert. Bugatti lege eben Wert auf Understatement. Beim Aussteigen bedarf es zwar an etwas Übung, aber „ein richtiger Sportwagen muss nah an der Straße liegen“, sagt Düdden.

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