x
x
x
  • Erstmals seit über 70 Jahren haben Schülerinnen und Schüler an einer jüdischen Schule in Hamburg das Abitur gefeiert. Am vergangenen Sonntag wurde die Feier über einen Livestream übertragen.

Mit 15 Absolventen: Zum ersten Mal seit 1942: Abitur an jüdischer Schule in Hamburg

Grindel –

Erstmals seit über 70 Jahren haben Schülerinnen und Schüler an einer jüdischen Schule in Hamburg das Abitur gefeiert. Am vergangenen Sonntag wurde die Feier über einen Livestream übertragen.

1942 schlossen die Nazis alle jüdischen Schulen in Deutschland, darunter auch die Talmud Tora Schule im Grindelviertel. Seit 2007 läuft wieder der reguläre Schulbetrieb – jetzt hat der erste Jahrgang mit 15 Schülerinnen und Schülern im heutigen Joseph-Carlebach Bildungshaus das Abitur gefeiert, wie die Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung mitteilte.

Das könnte Sie auch interessieren: Jüdisches Kulturerbe in Hamburg – Rettet die Synagogen-Ruine in der Neustadt!

Erstmals seit Wiedereröffnung: Jahrgang feiert Abitur an jüdischer Schule

„Es bedeutet der Stadt sehr viel, dass nun der erste Jahrgang sein Abitur an dieser großartigen Schule machen konnte“, sagt Katharina Fegebank, Zweite Bürgermeisterin. „Das ist ein ermutigendes Signal und eine Stärkung für das jüdische Leben in Hamburg.“

Das könnte Sie auch interessieren: Wie konvertiert man eigentlich zum Judentum?

Auch Schulsenator Ties Rabe (SPD) freut sich über die erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen. „Die Gratulation gilt einer besonderen Schule, die zu Recht ihren Platz in Hamburg hat und jetzt mit dem Angebot, zum Abitur zu führen, diesen Platz weiter gefestigt und ausgebaut hat“, so der Senator.

Wegen Corona: Abiturfeier nur virtuell

Die Abiturfeier fand aufgrund der Corona-Pandemie virtuell mithilfe eines Livestreams statt. Leiterin Franziska von Maltzahn: „Das Jahr 2020 ein besonderes Jahr für das Joseph-Carlebach  Bildungshaus. Wir sind stolz und glücklich, dass der erste Jahrgang nach Zwangsschließung der Talmud-Tora-Schule 1942 sein Abitur abgelegt hat.“

Die Talmud Tora Schule bestand zwischen 1805 und 1942 und war in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts die größte jüdische Schule Norddeutschlands. Seit 2007 trägt die Schule den Namen von Joseph Carlebach. Er reformierte die Schule zu Beginn der 20er Jahre und wurde später zum letzten Oberrabbiner Hamburgs gewählt. 1942 wurde Carlebach  in der Nähe von Riga von den Nazis erschossen. (aba)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp