„Wie ein Seelenstriptease“: Jetzt erobern die Wunderland-Brüder auch noch das Kino
Es ist einer der Top-Attraktionen Hamburgs: Über 1,3 Millionen Besucher kommen jedes Jahr ins Miniatur Wunderland. Jetzt zeigt eine beeindruckende Kino-Dokumentation, wie aus dem Kindheitstraum der Zwillinge Frederik und Gerrit Braun ein Welterfolg wurde. Der MOPO erzählten die Braun-Brüder, warum die Dreharbeiten wie ein „Seelenstriptease“ waren.
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Es ist eine der Top-Attraktionen Hamburgs: Mehr als 1,3 Millionen Besucher kommen jedes Jahr ins Miniatur Wunderland. Jetzt zeigt eine Kino-Dokumentation, wie aus dem Kindheitstraum der Zwillinge Frederik und Gerrit Braun ein Welterfolg wurde. Der MOPO erzählten die Braun-Brüder, warum die Dreharbeiten wie ein „Seelenstriptease“ waren.
Am vergangenen Samstag wurde es voll im Passage-Kino an der Mönckebergstraße – so richtig voll. Hunderte geladene Gäste kamen, um sich die Vorpremiere der Dokumentation „Wunderland – vom Kindheitstraum zum Welterfolg“ anzusehen.
Miniatur Wunderland: In wenigen Jahren zum Welterfolg
Im Mittelpunkt stehen natürlich die Zwillinge Frederik und Gerrit Braun, die Macher des Wunderlandes. Im Juli 2000 hatten sie die Idee für die Modelbahnanlage – nach knapp einem Jahr fand die Eröffnung statt. Damals gab es nur drei Welten, mittlerweile stehen knapp 290.000 Figuren auf elf fertigen Bauabschnitten. Die Baukosten betrugen rund 40 Millionen Euro.
Der Film zeigt spektakuläre Detailaufnahmen aus der Modellwelt – sie wirken stellenweise so realistisch, dass man als Zuschauer das Gefühl hat, über die Provence, Las Vegas oder den Hamburger Dom zu fliegen. Um nicht den Tausenden Besuchern in die Quere zu kommen, fanden die Dreharbeiten nachts zwischen 1 Uhr und 7 Uhr statt.
Ein Großteil des Films beschäftigt sich mit dem Bau des Südamerika-Abschnitts, der gemeinsam mit der argentinischen Modellbaufamilie Martinez umgesetzt wurde. Die Braun-Brüder reisten nach Südamerika, um das Projekt vor Ort zu begleiten. In ihren Werkstätten in einem Vorort von Buenos Aires entstanden Patagonien und Rio de Janeiro im Miniatur-Format – Copacabana und Karneval inklusive.
Die Dokumentation schafft es, die besondere Verbindung, ja die Seelenverwandschaft, zwischen den Wunderland-Machern und ihren südamerikanischen Kollegen zu zeigen. Das zeigt sich auch im besonders lauten Applaus für mehrere Mitglieder der Familie Martinez, die extra für die Doku-Preview nach Hamburg gekommen sind.
Diese persönliche Ebene zeichnet den Film aus. Auch die Kindheit der Braun-Brüder wird thematisiert – die, wie sie selber sagen, nur auf den ersten Blick schön war. Die beiden Jungen tauchten ein in fantasievolle Spielewelten, begeisterten sich für Feuerwehreinsätze – rückblickend interpretieren sie dies als Flucht vor der Einsamkeit: Die Eltern trennten sich, als die Zwillinge zwei Jahre alt waren. Die Mutter sei viel weg gewesen und starb im Alter von nur 43 Jahren.
Frederik und Gerrit Braun erzählen ihre Geschichte in Einzelinterviews, die immer wieder in der Doku eingeblendet werden. Diese persönlichen Interviews seien sehr intensiv gewesen, erzählen die Braun-Zwillinge nach der Preview im Gespräch mit der MOPO. Sechs Stunden hätten sie jeweils gedauert.
„Das war schon Seelenstriptease“: Frederik Braun über Wunderland-Doku
„Sabine [Regisseurin Sabine Howe, Anm. d. Red.] hat es durch ihre Fragen geschafft, dass ich ganz tief in meine Seele geguckt habe. Das war schon Seelenstriptease“, so Frederik Braun.
Sein Bruder Gerrit stimmt ihm zu: „Ich habe an dem Interview-Tag eine Menge über mich selbst kennengelernt. Die Zuschauerinnen und Zuschauer erleben das Miniatur Wunderland und die Menschen, die dahinterstehen, auf eine ganz andere und tiefere Art.“
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Diese Ehrlichkeit macht den Wunderland-Film besonders. Er vermittelt den starken Zusammenhalt zwischen den Braun-Brüdern, die sich selber als die „wahrscheinlich unzertrennlichsten Zwillinge Deutschlands“ bezeichnen. Die Doku ist ein emotionales Porträt über die zwei Visionäre, die durch ihre bodenständige und sympathische Art einen riesigen Erfolg feiern.
„Wunderland – vom Kindheitstraum zum Welterfolg“ startet am 7. März in mehr als 350 Kinos in ganz Deutschland. Alle Kinos finden Sie hier. In Hamburg ist der Film unter anderem im UCI Mundsburg (Barmbek-Süd), im Cinemaxx Dammtor (Neustadt) und in den Zeise-Kinos (Ottensen) zu sehen.